Welche neuen kreativen Möglichkeiten eröffnet die Integration von KI für Lehrkräfte und Schüler*innen im Kunstunterricht?
Thomas Felzmann: Besonders für jüngere Schüler*innen ist es nicht so einfach, sich auf Kunstwerke einzulassen und deren Kontext zu verstehen. So kann ChatGPT z. B. zu jedem bekannten Kunstwerke eine kindgerechte Geschichte schreiben, die man seinen Schüler*innen vorlesen kann, bevor man ihnen das entsprechende Kunstwerk zeigt. Das eignet sich auch hervorragend als Fantasiereise oder Einstieg in ein Kunstprojekt und fördert und trainiert zudem das Zuhören. Die Möglichkeit, eigene Gedanken und Ideen sofort in Bilder umwandeln zu können, ist genial. Diese Bilder können dann als Vorlagen für praktische Kunstprojekte dienen.
Könntest du ein Beispiel nennen, wie du einen KI-Bildgenerator im Unterricht einsetzen würdest?
Thomas Felzmann: Ich lasse meine Schüler*innen zuerst eigene KI-Bilder erstellen und die Jugendlichen wandeln diese dann in verschiedene andere Kunststile um. So kann z. B. das gleiche Motiv als kubistisches Gemälde natürlich komplett anders wirken, als eine Umsetzung im Pixel Art Stil oder im Comic-Stil.
Wie wichtig sind Prompts bei der Erstellung von KI-Kunstwerken, und welche Tipps kannst du Lehrkräften geben, um sie effektiv zu nutzen?
Thomas Felzmann: Ein guter Prompt ist die Grundlage für ein gelungenes KI-Bild. Je besser und ausführlicher ein Prompt ist, umso besser wird das Ergebnis sein. Beispiel: Beim Prompt “Generiere mir einen Hund” wird ein langweiliges Standardbild eines Hundes generiert werden, das nicht besonders ansprechend wird. Ein wesentlich besseres Ergebnis wird man bei diesem Prompt erhalten: “Erstelle mir ein Foto eines fröhlichen Hundes in Ganzkörperansicht, er befindet sich im Garten, die Sonne scheint, angenehme Atmosphäre, ein roter Ball liegt vor ihm im Gras, erstelle das Bild im Comic Stil/realistisch/als Ölgemälde usw.”