Künstliche Intelligenz und ChatGPT gehören in das Klassenzimmer!
Verbote, Unsicherheiten, Einschränkungen – täglich prasseln Meldungen darüber ein, wie wir mit KI-Tools wie ChatGPT umgehen sollen. Doch sind Verbote der richtige Weg, um unseren Schüler*innen einen reflektierten Umgang mit Künstlicher Intelligenz beizubringen? Im Beitrag erklären wir dir, warum KI-Tools und ChatGPT auch in dein Klassenzimmer gehören!
In den letzten Jahren hat sich viel in Sachen Digitalisierung von Schulen und Klassenzimmern getan: iPad-Klassen, digitale Elternsprechtage und hybride Lernformate sind nur einige Beispiele. Doch seit der Einführung von ChatGPT vor einigen Monaten gibt es zahlreiche Unsicherheiten in der Verwendung von Künstlicher Intelligenz. Während Italien das KI-Sprachmodell grundlegend verbietet, kursieren in sozialen Netzwerken zahlreiche Anleitungen, wie man mit dem Sprachmodell von OpenAI nie wieder Hausaufgaben erledigen muss.
So einfach ist es allerdings nicht: ChatGPT kann zwar eine Menge, ersetzt allerdings keine menschliche Intelligenz oder auch eine wissenschaftliche Arbeit, wie der gescheiterte Versuch, innerhalb von drei Tagen eine Bachelorarbeit mit dem Sprachmodell zu schreiben und zu bestehen, zeigt.
Doch wieso sammeln sich aktuell die Einschränkungen und Unsicherheiten von ChatGPT und wieso sollte der Chatbot von OpenAI dennoch Einzug in die Klassenzimmer finden?
ChatGPT und künstliche Intelligenz im Unterricht
Sobald man verstanden hat, wie ChatGPT funktioniert und mit welchen Hebeln bzw. Prompts man zu den gewünschten Ergebnissen kommt, ist das KI-Modell eine echte Wunderwaffe. Das gilt auch für den Unterricht: Die Verwendung von ChatGPT im Unterricht kann Schüler*innen helfen, ihr Wissen zu erweitern, Ideen und Themen zu brainstormen, Texte zu verbessern, Lernhilfen zu geben oder ganze Wiederholungspläne für die nächste Klassenarbeit zu erstellen.
Neben diesen Vorteilen lässt sich die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz nicht wegdiskutieren: KI ist keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern eine langfristige und flächendeckende Entwicklung, die nicht mehr verschwinden wird. Der Umgang mit KI-Tools gehört daher zu den Zukunftskompetenzen, ebenso wie die Medienbildung.
ChatGPT – ohne Fachwissen geht es nicht
Doch woher kommen all die Einschränkungen, wenn Künstliche Intelligenz doch so bedeutsam ist? Natürlich haben KI-Tools und ChatGPT auch ihre Schattenseiten und Nachteile:
- Fehlende Transparenz über die Nutzung: So ist es derzeit nicht möglich, anhand eines Textes zu erkennen, ob dieser von ChatGPT oder einer Person geschrieben wurde. Zwar sind bereits Texterkennungssoftware in Arbeit, die genau diesen Sachverhalt untersuchen, aber die Ergebnisse sind noch nicht aussagekräftig. Auch Vorschriften, wie die Verwendung von ChatGPT kenntlich gemacht werden sollte, fehlen aktuell.
- Keine Eigenleistung: Viele Lehrkräfte haben zudem die Sorge, dass Schüler*innen ihre Hausaufgaben nicht mehr eigenständig erledigen, sondern lieber ChatGPT die Arbeit überlassen. Diese Sorge ist teilweise auch berechtigt, sofern keine Überprüfung der eingereichten Texte hinsichtlich der KI-Erkennung erfolgen kann. Vor diesem Hintergrund muss auch unsere aktuelle Prüfungskultur neu gedacht werden.
- Falsche Informationen und Quellen: ChatGPT weiß Antworten in Sekundenschnelle, doch leider sind diese nicht immer richtig. Wenn das Sprachmodell keine passende Antwort hat, wird schnell etwas erfunden oder in einen falschen Kontext eingebettet. D.h. alle Antworten müssten kritisch noch einmal überprüft und hinterfragt werden. Fehlt hier das entsprechende Fachwissen oder das Handwerkszeug zur Überprüfung, wird es schwierig mit der KI-gestützten Arbeit. Eine der größten Bedenken hierbei: KI-generierte Fakenews.
- Alte Datenbasis: Die eingespeisten Daten reichen bis 2021. So ist Queen Elizabeth laut ChatGPT noch die Vorsitzende des Commonwealth und Olaf Scholz noch kein Bundeskanzler.
Als Lehrkraft fragst du dich vielleicht, ob es mit diesen Hindernissen dann überhaupt sinnvoll ist, ChatGPT im Klassenzimmer einzusetzen? Sicherlich gibt es Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit von Antworten und der Verwendung veralteter Daten. Zudem kann es bei fehlendem Fachwissen schwierig sein, die Antworten kritisch zu hinterfragen und Fakenews zu vermeiden. Allerdings sollten diese Bedenken kein Grund sein, den Einsatz von KI im Unterricht grundsätzlich abzulehnen.
ChatGPT sinnvoll und produktiv im Unterricht einsetzen
KI-Tools wie ChatGPT können dazu beitragen, dass Schüler*innen den Umgang mit diesen Technologien erlernen und Kompetenzen im Umgang damit entwickeln. Eine sinnvolle Integration von ChatGPT in den Unterricht kann den Schüler*innen die Möglichkeit geben, sich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren und die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz kritisch zu hinterfragen.
Regeln für den Umgang mit ChatGPT festlegen
Du solltest jedoch klar definieren, bei welchen Aufgaben ChatGPT zum Einsatz kommen darf und wo nicht. So kannst du beispielsweise entscheiden, dass deine Schüler*innen ChatGPT zur Recherche und Gliederung verwenden dürfen, der erste Textentwurf jedoch selbst geschrieben werden muss. Auch eine Korrektur des Textentwurfs durch ChatGPT ist möglich – dabei kann es auch Bestandteil der Aufgabenstellung sein, die Verbesserungsvorschläge von ChatGPT kritisch zu hinterfragen und zu bewerten.
Es gibt viele Möglichkeiten, ChatGPT im Unterricht zu nutzen, wie beispielsweise bei kleineren Rechercheaufgaben oder der Textkorrektur. Zusammen mit deiner Klasse kannst du herausfinden, wie ihr ChatGPT sinnvoll einsetzen könnt, um produktiver zu arbeiten. Wichtig ist jedoch, dass ChatGPT immer nur eine Hilfestellung oder Ergänzung sein sollte und niemals den Unterricht oder die eigene Leistung ersetzt.
Wenn du gemeinsam mit deinen Schüler*innen Regeln für den Einsatz von ChatGPT festlegst und diese kritisch hinterfragst, können deine Schüler*innen einen verantwortungsvollen Umgang mit KI-Tools und ChatGPT entwickeln. Auf diese Weise können KI-Tools wie ChatGPT eine wertvolle Ergänzung im Unterricht sein.
ChatGPT & KI-Assistenz austesten
Wie du siehst, gibt es eine Vielzahl von Gründen, ChatGPT im Unterricht auszutesten. Registriere dich einfach auf https://chat.openai.com/chat und starte den Dialog mit dem Chatbot. Die Nutzung ist aktuell in das Basisversion kostenfrei.
Gut zu wissen: Bei den fobizz Tools gibt es nun deine persönliche KI-Assistenz für den Unterricht. Lass dir von unserem KI-Tool bei der Erstellung von Unterrichtsverläufen oder Aufgabenstellungen helfen. Hier findest du weitere Informationen zu unserer KI-Assistenz.
Mit den fobizz Klassenräumen kannst du die fobizz KI-Assistenz auch DSGVO-konform mit deinen Schüler*innen teilen.
Du möchtest mehr über Künstliche Intelligenz und den Einsatz im Unterricht erfahren? Dann findest du hier eine Vielzahl von kostenfreien Weiterbildungen bei fobizz.