Einstieg Kahoot: Quizspiele im Unterricht
Im Interview mit Andreas Terfloth erfährst du, wie Kahoot deinen Unterricht für alle Schüler*innen bereichern kann.
Im Interview mit Andreas Terfloth erfährst du, wie Kahoot deinen Unterricht für alle Schüler*innen bereichern kann.
Andreas Terfloth: Die Reaktionen waren durchweg positiv. Die Schülerinnen und Schüler waren sofort motiviert und neugierig – besonders durch die spielerische Gestaltung, den Wettbewerbscharakter und die direkte Rückmeldung.Ich habe mit Kahoot meine bisher wenig beliebte Stundenwiederholung ersetzt. So war die Atmosphäre gleich eine andere.
„Kahoot bietet mehrere Vorteile: Zum einen erhöht es die Lernaktivierung und Beteiligung deutlich – auch bei eher passiven Lernenden.“
Andreas Terfloth: Kahoot bietet mehrere Vorteile: Zum einen erhöht es die Lernaktivierung und Beteiligung deutlich – auch bei eher passiven Lernenden. Zum anderen ermöglicht es eine schnelle, formative Rückmeldung, mit der ich Unterricht flexibel anpassen kann. Schließlich wirkt die Gamification-Komponente motivierend, ohne den Lernfokus zu verlieren – eine Verbindung, die traditionellen Methoden oft schwerfällt. Dennoch ist Kahoot nur eine Methode von vielen und muss von anderen begleitet werden.
Andreas Terfloth: Eine Herausforderung ist sicher die Gefahr der Oberflächlichkeit, vor allem wenn Kahoot nur zur Wiederholung von Faktenwissen genutzt wird. Hier hilft es, bewusst auch Verständnisfragen oder Transferaufgaben einzubauen. Technische Hürden (z. B. WLAN-Probleme oder Geräteverfügbarkeit) lassen sich durch Vorbereitung und Plan B (z. B. Nutzung im Tandem) abfedern. Wichtig ist auch, den Wettbewerb bewusst zu steuern, etwa durch wechselnde Teamkonstellationen oder Reflexionsphasen, damit kein übermäßiger Leistungsdruck entsteht.
Andreas Terfloth: Ich empfehle, Kahoot nicht nur als „Spaßtool“ zu nutzen, sondern gezielt in die Lernprozesse einzubetten. Das gelingt zum Beispiel, indem man Kahoot-Quizzes an Unterrichtsziele koppelt, nach dem Quiz gezielte Auswertungsgespräche führt oder Schüler*innen eigene Quizfragen erstellen lässt.
Besonders lernwirksam wird es, wenn Kahoot nicht am Ende steht, sondern als Ausgangspunkt für Vertiefung oder Diskussion genutzt wird. Auch die Kombination mit anderen Formaten – etwa Exit Tickets oder Lerntagebüchern – kann die Nachhaltigkeit erhöhen. Entscheidend ist zudem, dass die Schülerinnen und Schüler das in Kahoot abgefragte Wissen später in anderen, komplexeren Kontexten anwenden müssen – etwa in Transferaufgaben, Projekten oder Erklärsituationen. Nur so entsteht echter Kompetenzerwerb über das reine Abrufen hinaus.
Andreas Terfloth: Ich starte jede Stunde mit einem Kahoot, das den bisherigen Lernstoff abfragt. Somit haben die Schüler*innen ihn immer präsent. Besonders viel Spaß macht mir auch das Weihnachtsspecial, das ich als Religionslehrer zur Weihnachtsgeschichte erstellt habe. Das lasse ich alle Klassen gegeneinander spielen und meistens gewinnen die 5.Klässler.