Gesunde Schule und Lehrergesundheit

Lehrergesundheit

Manchmal braucht es keine Erhebungen und Zahlen, um das zu bestätigen, was sowieso schon jede*r fühlt oder offensichtlich ist: Alle Akteure im System Schule kommen deutlich an ihre Belastungsgrenze! Laut der neuesten Forsa-Umfrage für das Deutsche Schulbarometer (April 2022) treten bei 62% der Lehrkräfte seit Beginn des Jahres körperliche Erschöpfung auf, ganze 46% fühlen sich mental erschöpft. Dringend notwendige Erholungszeiten am Wochenende werden von 79% der Lehrer*innen für Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen oder administrative Aufgaben genutzt. Nicht zur Ruhe zu kommen, ist bei 60% der Lehrkräfte der Fall. Und wenn es mir selbst nicht gut geht, wie soll ich dann meiner Aufgabe als Lehrkraft nachkommen und den Schüler*innen die passende Unterstützung geben.

Grafik einer Frau, die meditiert

Schülergesundheit

Die Corona-Pandemie ist auch alles andere als spurlos an den Schüler*innen vorbeigegangen. Konzentrationsmängel und Motivationsprobleme beobachten die Mehrheit der Lehrkräfte. Hinzu kommen Unruhe, Abnahme sozialer Fähigkeiten, Zurückgezogenheit, Niedergeschlagenheit, aggressives Verhalten und Angststörungen. Lehrkräfte sind für diese spezifischen Bedürfnisse jedoch meistens nicht ausgebildet und trotz allem Engagement bleibt das Gefühl, den Schüler*innen nicht gerecht zu werden.

Schulentwicklung

Es gibt viele Faktoren, die zu dieser Belastungssituation an den Schulen beigetragen haben: Corona-Pandemie, deutlich mehr administrative Aufgaben, Veränderungsdruck im Rahmen der Digitalisierung, Lehrkräftemangel. Und nicht alles lässt sich im Rahmen der eigenen Schule verändern, aber Gesundheitsförderung sollte Thema der Schulentwicklung an jeder Schule sein. Ein erster Schritt ist die Sensibilisierung auch für die mentale Gesundheit der Schüler*innen und des Kollegiums. Es folgt ein Angebot auf Schulebene, das beispielsweise aus Personal (Schulsozialarbeit), regelmäßigen Sprechstunden mit Schulpsycholog*innen und Weiterbildungen besteht. Themen wie Achtsamkeit, Resilienz und Bewältigungsstrategien für Stress müssen Einzug in der Schulcurriculum finden, damit Lehrkräfte langfristig gesund bleiben und Schüler*innen ebenfalls davon profitieren.