„Jede Schule findet ihren eigenen Weg“
Im letzten Jahr absolvierten die Lehrkräfte  der DRK-Wendlandschule  über 106 Fortbildungsstunden in 28 unterschiedlichen Fortbildungen – für diese herausragende Leistung wurde die Schule von fobizz ausgezeichnet. Wir haben den Medienbeauftragten Werner Hibbeler zum Interview getroffen.Â
Herr Hibbeler, Ihre Schule hat im letzten Jahr 106 Fortbildungsstunden in 28 unterschiedlichen Fortbildungen absolviert. Wie hat Ihre Schule die vielfältigen Fortbildungsangebote genutzt und in den Schulalltag integriert?
Sehr individuell. Die einzelnen Kolleg*innen, die sich für fobizz entschieden haben, wählten die Fortbildungen nach ihren eigenen persönlichen Ausrichtungen im Unterricht.
Werner Hibbeler arbeitet seit 1996 an der Wendlandschule und ist dort Medienbeauftragter. Er selbst sieht seine Aufgabe vor allem darin, Kolleg*innen digitale Formate näher zu bringen, die sich bisher wenig mit diesen auseinandergesetzt haben.
Welche Themen waren dabei für Ihr Kollegium von besonderem Interesse?
Da wir vor etwa einem halben Jahr Dienst-iPads bekommen haben, lag für viele Kolleg*innen ein Schwerpunkt in der Nutzung der Gerät. Die meisten Kolleg*innen waren eher windows-orientiert und brauchten Unterstützung und Ideen im Umgang mit Apple.
Ihre Schule geht mit leuchtendem Beispiel voran! Was zeichnet ihre Schule besonders aus?
Wie wahrscheinlich an allen anderen Schulen zeichnet sich unsere Schule durch Vielfältigkeit aus. Außerdem arbeiten wir in Teams. Dadurch gibt es ohnehin schon eine große Bereitschaft und Notwendigkeit zum Austausch und zur Kommunikation.
Was sind Ihre Meilensteine hin zu einer Schule der Zukunft?
Der Digitalpakt hat vieles angestoßen. Die Erarbeitung des Medienkonzeptes führte zu grundsätzlichen Überlegungen zur Digitalisierung. Die Anschaffung von Active Board, wlan, Notebooks für die Schüler*innen (12 Stück) und die iPads für die Lehrkräfte brachte uns Schritte weiter. Es gibt noch Restmittel, wo sich wieder eine Diskussion entwickelt, in welche Richtung jetzt gedacht werden soll. Ein zweites Active Board, weitere Notebooks für die Schüler oder Tabletts? Verglichen mit einer staatlichen Schule sind wir wahrscheinlich mit unserer Ausstattung auf einem niedrigen Niveau.
Die Auszeichnung der fobizz-Schule erhalten deutschlandweit Schulen, die sich durch ein besonders engagiertes Kollegium und eine Vielzahl von absolvierten Fortbildungen auszeichnen.
Welche Vorteile sehen Sie und Ihr Kollegium in der Nutzung eines digitalen Fort- und Weiterbildungsangebotes für Schulen?
Die Vorteile liegen – gerade bei fobizz – in der zeitlich unabhängigen Gestaltung der Fortbildung. Außerdem kann jede*r Kolleg*in individuellen Schwerpunkt setzen. Aber es gibt auch Nachteile. Durch die digitalen Fortbildungen wird der individuelle Zeitaufwand höher. Ich mache die Fortbildungen neben meiner Unterrichtstätigkeit. Bei den klassischen Fortbildungsangeboten bekam ich ein, zwei oder mehr Tage Zeit, um an einem anderen Ort und außerhalb meiner Unterrichtszeit nur auf die Fortbildung zu konzentrieren.
Was möchten Sie gerne anderen Schulen mit auf den Weg geben, die sich im Rahmen ihrer Schulentwicklung auch auf den Weg machen?
Gar nichts. Jede Schule findet ihren eigenen Weg. Es werden sich die interessiertesten Kolleg*innen zusammenfinden, die die ersten Schritte tun.
„Jede Schule findet ihren eigenen Weg. Es werden sich die interessiertesten Kolleg*innen zusammenfinden, die die ersten Schritte tun.“
Was wünschen Sie sich vonseiten der Politik, um Schulen und Lehrkräfte bestmöglich in der Fort- und Weiterbildung zu unterstützen?
Der Digitalpakt und die Corona-Epidemie haben an unserer Schule viel bewegt. Es gab finanzielle Unterstützung und viele Unterstützungsangebote. Das muss bleiben und weitergehen. Es wird unbedingt ein weiterer Digitalpakt gebraucht. Die Ausstattung an unserer Schule ist längst noch nicht gut. Aber es muss auch in personelle Ressourcen investiert werden. Wenn eine Tür kaputt geht, repariert sie bei uns der Hausmeister mit handwerklichem Geschick. Funktioniert etwas im digitalen Bereich nicht, wurschteln wir interessierte Laien herum. Ich bin Lehrer und kein IT-Fachmann.