Merge Cube: AR im Unterricht erleben und gestalten
In diesem Interview erklärt dir Gymnasiallehrerin Dr. Ulla Hauptmann, was Augmented Reality genau ist und wie du mit dem Merge Cube Augmented Reality in dein Klassenzimmer holen kannst.
„Mit Hilfe des Merge Cubes ist es möglich, virtuelle Objekte in die Hand zu nehmen und sie so zu erforschen. Dabei können diese Objekte in der Realität sehr groß sein, wie zum Beispiel die Weltkugel, oder sehr klein, wie eine pflanzliche Zelle.“
In deiner neuen Online-Fortbildung bei fobizz geht es darum, wie man mit dem Merge Cube Augmented Reality im Unterricht nutzen kann. Zunächst einmal: Was ist überhaupt Augmented Reality?
Ulla Hauptmann: Augmented Reality, häufig nur AR genannt, bedeutet wörtlich übersetzt „erweiterte Realität“. Der Begriff bezeichnet eine Technik, bei der die reale Welt mit Hilfe von Computern um virtuelle Objekte ergänzt wird. Mit dem Merge Cube können diese virtuellen Objekte dann in die Hand genommen werden. Viele Apps ermöglichen auch das Platzieren der virtuellen Objekte im Raum. In meiner Fortbildung stelle ich verschiedene Anwendungen für den Merge Cube vor, die im naturwissenschaftlichen Unterricht und auch in anderen Unterrichtsfächern eingesetzt werden können.
Die Möglichkeiten von Augmented Reaity sind vielfältig. Wie kann speziell der Merge Cube den Unterricht bereichern?
Ulla Hauptmann: Mit Hilfe des Merge Cubes ist es möglich, virtuelle Objekte in die Hand zu nehmen und sie so zu erforschen. Dabei können diese Objekte in der Realität sehr groß sein, wie zum Beispiel die Weltkugel, oder sehr klein, wie eine pflanzliche Zelle. Augmented Reality ermöglicht den Schüler*innen völlig neue Lernerfahrungen, weil ihnen diese Technologie ganz andere Eindrücke vermitteln kann als zum Beispiel eine Abbildung. Modelle können auf diesem Weg auch allen Schüler*innen einer Lerngruppe gleichzeitig in die Hand gegeben werden und stehen nicht nur als ein Objekt pro Klassenraum zur Verfügung.
Dr. Ulla Hauptmann ist promovierte Diplom-Biologin der Justus-Liebig Universität in Gießen. Nach ihrem Lehramtsstudium der Fächer Biologie und Informatik unterrichtet sie seit 2003 an hessischen Gymnasien diese Fächer. Ulla hat schon während ihres Studiums Fortbildungen für Lehrkräfte des Landes Hessen geleitet. Sie bietet regelmäßig Fortbildungen, unter anderem zum Einsatz von iPads im Unterricht, an. Seit 2018 engagiert sie sich außerdem sie als Leading Teacher für die EU Codeweek und ist eine begeisterte Makerin.
In deiner Online-Fortbildung stellst du verschiedene Apps für den Merge Cube vor. Wie unterscheiden sich diese voneinander?
Ulla Hauptmann: In meiner Fortbildung stelle ich kostenpflichtige und kostenfreie Anwendungen vor. Dabei sind viele Anwendungen für den naturwissenschaftlichen Unterricht geeignet, denn gerade in diesem Bereich wurden bisher viele Apps erstellt. Ich zeige aber beispielsweise auch eine App, die das Erleben eines Abenteuers in englischer Sprache ermöglicht. Dabei kann dieses Abenteuer durch Drehen des Würfels immer wieder unterschiedlich ablaufen und so individuell erlebt werden. Neben fertigen Inhalten, die direkt genutzt werden können, stelle ich auch Möglichkeiten vor, eigene Inhalte für den Merge Cube zu erstellen. Das können Inhalte sein, die von Lehrkräften für den Unterricht erstellt werden oder Inhalte die Schüler*innen selbst erstellen.
Was sind die technischen Voraussetzungen, um den Merge Cube nutzen zu können? Benötigen auch die Schüler*innen digitale Endgeräte?
Ulla Hauptmann: Da viele der vorgestellten Apps Inhalte aus dem Internet laden, ist eine stabile Internetverbindung sehr hilfreich. Wenn Lehrer*innen Augmented Reality Objekte lehrkraftzentriert zeigen, dann empfehle ich diese vor dem Unterricht zu laden.
Zum Betrachten der Augmented Reality Inhalte ist ein Tablet oder Smartphone notwendig. Je nach Unterrichtssituation ist also zum Beispiel ein Tablet notwendig, wenn eine App als Station im Rahmen eines Stationenlernens oder lehrkraftzentriert genutzt werden soll oder mehrere Tablets für Gruppen- oder Partnerarbeit.
Einige Lehrer*innen hatten bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Augmented Reality. Was kannst du ihnen mit auf den Weg geben?
Ulla Hauptmann: Augmented Realtity ist für mich eine faszinierende Technologie und schafft es, Dinge auf ganz neue Art zu visualisieren. Bisher habe ich viele positive Erfahrungen gesammelt und vor allem begeisterte Schüler*innen erlebt. Auch das Erstellen eigener Inhalte für den Merge Cube, zum Beispiel mit der Anwendung CoSpaces, ist für Schüler*innen sehr motivierend.
Augmented Reality und der Merge Cube sind für mich Bausteine im Unterricht, die es ermöglichen neue Erfahrungen zu sammeln, den Umgang mit neuen Technologien zu lernen und die im Unterricht in manchen Bereichen punktuelle Highlights setzen können. Ich sehe diese Technik als Ergänzung zum klassischen Arbeiten mit Filmen, Präsentationen und Postern und bin gespannt, welche Entwicklungen für den schulischen Einsatz noch entstehen. Das Potential ist meiner Meinung nach sehr groß.
Online-Fortbildung:
Merge Cube: AR im Unterricht erleben und gestalten
In dieser Fortbildung lernst du, was man genau unter Augmented reality versteht und wie du Merge Cube im Unterricht verwendest.