Mikro-Fortbildungen an der eigenen Schule etablieren
In diesem Interview erklärt dir die Schulberaterin Julia Reiche, wie du kurze Mikro-Fortbildungen an deiner Schule etablieren und so dein Kollegium in neuen Themenbereichen fortbilden kannst.
„Als wir mit Mikro-Fortbildungen gestartet sind, haben wir erst einmal Themen angeboten, die wir selbst spannend oder relevant fanden: QR-Codes, Unterrichtsorganisation mit OneNote und sichere Passwörter.“
In deiner neuen Online-Fortbildung geht es darum, Mikro-Fortbildungen an der eigenen Schule zu etablieren. Warum hast du dich für dieses Thema entschieden?
Julia Reiche: An meiner ehemaligen Schule haben wir das Konzept Mikro-Fortbildungen bereits vor einigen Jahren eingeführt, um die Digitalisierung voranzutreiben. Als wir dann wegen der Pandemie auf Online-Unterricht umstellen mussten, waren wir diesbezüglich schon gut aufgestellt und konnten zusätzlich vom etablierten Konzept der Mikro-Fortbildungen profitieren: Man wusste, wen man zu welchem Thema ansprechen kann.
Social Learning ist aber auch bei Unternehmen aus der freien Wirtschaft, mit denen ich jetzt arbeite, ein großes Thema. Das hat mir die Aktualität und das Potenzial des Mikro-Fortbildungskonzepts verdeutlicht. Darum freue ich mich, mein Wissen darüber weitergeben zu können.
Kannst du kurz erklären, was Mikro-Fortbildungen genau sind? Wo finden sie statt und wie lange sollten sie dauern? Wer kann alles teilnehmen und wer veranstaltet sie überhaupt?
Julia Reiche: Mikro-Fortbildungen sind kurze Fortbildungen von ca. 15-30 Minuten, die von Kolleg*innen für Kolleg*innen angeboten werden. Die Idee dahinter ist, dass jede Lehrkraft über Wissen verfügt und dieses Wissen auch gerne mit anderen teilt.
Die Themen orientieren sich dabei am Bedarf des Kollegiums. Durch ihre Kürze sind Mikro-Fortbildungen leicht in den Schulalltag zu integrieren.
Julia Reichen ist studierte Sprach- und Sozialwissenschaftlerin mit einer großen digitalen Affinität. Während ihrer Zeit an einer beruflichen Schule setzte sie sich mit viel Engagement für die digitale Transformation ein. Heute berät sie Unternehmen zu den Themen zeitgemäße Lernformate, E-Learning, Lernkultur und Organisationsentwicklung.
Und wie sind deine eigenen Erfahrungen mit dem Angebot von Mikro-Fortbildungen im Kollegium? Werden diese trotz hektischem Schulalltag angenommen?
Julia Reiche: Meine Erfahrungen mit Mikro-Fortbildungen und anderen Social Learning-Formaten sind sehr positiv. Es war eine schöne Abwechslung im Alltag, sich in einem geschützten und lockeren Rahmen zu treffen, um gemeinsam zu lernen. Abgesehen von den Kompetenzen haben Mikro-Fortbildungen auch sehr unser soziales Miteinander gestärkt.
Wichtig ist, dass man mit den Kolleg*innen ins Gespräch kommt und die Mikro-Fortbildungen thematisch und zeitlich so gestaltet, dass möglichst viele teilnehmen wollen und können.
„Meine Erfahrungen mit Mikro-Fortbildungen und anderen Social Learning-Formaten sind sehr positiv. Es war eine schöne Abwechslung im Alltag, sich in einem geschützten und lockeren Rahmen zu treffen, um gemeinsam zu lernen.“
Hast du Tipps zur Themenfindung für eine erste Mikro-Fortbildung oder kannst hier passende Beispiele aus deiner Erfahrung nennen?
Julia Reiche: Als wir mit Mikro-Fortbildungen gestartet sind, haben wir erst einmal Themen angeboten, die wir selbst spannend oder relevant fanden: QR-Codes, Unterrichtsorganisation mit OneNote, sichere Passwörter… wir haben schnell bemerkt, was gut lief – diese Fortbildungen haben wir dann öfter angeboten. Später kamen oft Kolleg*innen auf uns zu und haben Wünsche geäußert.
Ich bin sicher, dass die Teilnehmer*innen meiner Fortbildung schon eigene Ideen haben!
Julia, kannst du abschließend kurz zusammenfassen, was Lehrkräfte, die noch keine Erfahrungen mit Mikro-Fortbildungen haben, in deiner Fortbildung alles lernen?
Julia Reiche: Meine Fortbildung bietet ein rundum-Sorglos-Paket zum Thema an: Die Teilnehmer*innen lernen die Philosophie, wichtige Rahmenbedingungen und mögliche Stolperfallen kennen. Außerdem gebe ich ihnen konkrete Praxistipps und viele ausdruckbare Vorlagen mit, mit denen man sofort starten kann.
Da die Schulleitung eine zentrale Rolle spielt, gibt es für sie ein eigenes Video mit einem Überblick, wie sie das Konzept unterstützen können. Und schließlich kann man sich auf der Pinnwand die Ideen der anderen Teilnehmer*innen anschauen und sich in der Community persönlich mit ihnen austauschen.
Online-Fortbildung:
Mikro-Fortbildungen an der eigenen Schule etablieren
In dieser Fortbildung lernst du, wie du Mikro-Fortbildungen an deiner eigenen Schule etablierst, wie du die richtigen Rahmenbedingungen schaffst und wie du deine erste eigene Mikro-Fortbildung erstellst.