Im Interview mit Lehrerin und Autorin Annette Pohlke erfährst du, wie du Videobearbeitung mit Shotcut sinnvoll in deiner Unterrichtsvorbereitung und mit deinen Schüler*innen im Unterrricht nutzen kannst.
10. Januar 2024
In deiner fobizz Online-Fortbildung geht es um Videobearbeitung mit dem Programm “Shotcut”. Warum eignet sich Shotcut gut für den Einsatz in der Schule?
Annette Pohlke: Es ist kostenlos und dabei legal. Das ist schon mal kein ganz schlechtes Argument. Es läuft auf Desktop- und Laptop-Rechnern unabhängig vom Betriebssystem, also unter Windows, macOS und Linux. Es hat alle Funktionen, die Videoschnittprogramme üblicherweise haben, also z.B. Überblendungen, mehrere Spuren, Effekte, Nachbearbeitung von Bild und Ton.
„Shotcut eignet sich für Erklärvideos für den eigenen Unterricht, Imagevideos für die Homepage der Schule und – wenn man kann und die Kreativität hat – natürlich auch richtige kleine Filme.“
Welche Chancen und Herausforderungen treffen auf Schüler*innen beim Benutzen und Arbeiten mit dem Programm?
Annette Pohlke: Zugegebenermaßen ist das Programm ziemlich komplex, das ist der Preis, den man für den Funktionsumfang und die Anpassungsfähigkeit zahlt. Wenn man sich eingearbeitet hat, kann man aber einen großen Teil des Gelernten mitnehmen und auch für andere Videoschnittprogramme anwenden. Man lernt also nicht nur ein spezielles Programm, sondern erwirbt übertragbare Kompetenzen, die einem auch die Bedienung von iMovie oder DaVinci Resolve oder einer ganzen Reihe anderer Programme erleichtern.
Annette Pohlke konnte noch während des Studiums der Fächer Geschichte, Ev. Theologie und Interkultuerelle Erziehungswissenschaften Erfahrungen im Bereich der Erwachsenenbildung machen. Zur Zeit arbeitet sie an einem Gymnasium in Brandenburg und unterrichtet überwiegend das Fach Religion. Sie ist Autorin des Buches „Second Life: Verstehen, erkunden, mitgestalten“ (2007) und verfasste auch ihre Abschussarbeit in Interkultuerller Erziehungswissenschaft – ebenfalls 2007 – über das Potential der virtuellen Welt für die interkulturelle Bildung und gehörte damit zu den Pionierinnen des Lernens in digitalen und virtuellen Räumen.
Wo finde ich Materialien, die ich für die Videobearbeitung nutzen kann?
Annette Pohlke: Dem Thema ist ein eigener Abschnitt der Fortbildung gewidmet, ich stelle sowohl Plattformen vor, die kostenlos und legal nutzbare Materialien zur Verfügung stellen und erkläre einige Grundlagen über Open Source Software und CC-Lizenzen. Ich weiß, dass das Problem, wo man Material legal herbekommt, ein Dauerthema für Lehrer:innen und Schüler:innen ist. Die Fortbildung kann jetzt kein Crashkurs in Urheberrecht sein – dafür bin ich auch gar nicht qualifiziert – aber ich denke, dass die Hinweise für den Schulalltag schon mal viel bringen.
Was für Unterrichtsmaterial kann ich als Lehrkraft mit Shotcut erstellen?
Annette Pohlke: Videos. Das deckt die ganze Palette ab: Erklärvideos für den eigenen Unterricht, Imagevideos für die Homepage der Schule und – wenn man kann und die Kreativität hat – natürlich auch richtige kleine Filme. Warum im Deutschunterricht nicht mal eine Theaterszene szenisch umsetzen statt “nur” vor der Klasse nachzuspielen?
Und zum Abschluss: Was ist deine Lieblingsidee, um Shotcut im Unterricht mit deinen Schüler*innen zu nutzen?
Annette Pohlke: Am besten einen kreativen Impuls setzen und dann den Schüler:innen Freiraum geben, den sie sich nehmen dürfen. Digitale Produkte bieten da oft sehr viel Spielraum, so dass diejenigen, die sich von einem komplexen Programm wie Shotcut überfordert fühlen, auch gerne ein digitales Plakat machen können, aber erfahrungsgemäß sind in jeder Klasse auch ein paar Leute, die gerne Videoschnitt machen und das oft auch richtig gut können. Für genau die hat man dann ein Werkzeug an der Hand.
Online-Fortbildung:
Shotcut: Videoschnitt für Lehrer*innen & Schüler*innen
In dieser Online-Fortbildung lernst du, wie du mit Shotcut Videobearbeitung in deinen Schulalltag einbringen kannst.
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