Digitale Medien im Sportunterricht
Im Interview erklärt dir IT-Lehrer, Medienpädagoge und Referent Julian Ruckdäschel, warum es sinnvoll ist auch deinen Sportunterricht mit digitalen Tools zu unterstützen.
Im Interview erklärt dir IT-Lehrer, Medienpädagoge und Referent Julian Ruckdäschel, warum es sinnvoll ist auch deinen Sportunterricht mit digitalen Tools zu unterstützen.
Julian Ruckdäschel: Es macht vieles einfacher, übersichtlicher und professioneller. Durch schnell erstellte Turnierpläne und berechnete Tabellen kann z.B. viel Zeit und Papier gespart werden. Die Bewegungszeit der SchülerInnen lässt sich so bei geschicktem Einsatz steigern. Und auch die eigene Unterrichtsplanung und -dokumentation kann mit sportspezifischen Apps erleichtert werden. Besonders visuelle Darstellungen und Diagramme bieten hier oft eine interessante Übersicht.
Julian Ruckdäschel: Für Motivation gibt es nach dem Octalysis-Framework acht verschiedene Kernantriebe. Digitale Tools können diese verstärken oder ermöglichen. Ein Kernantrieb ist z.B. Unvorhersehbarkeit. Das könnte z.B. mit einer Zufallsgenerator-App umgesetzt werden, die regelmäßig zum Beginn der Stunde eingesetzt wird.
Andere Kernantriebe sind Ermächtigung und Leistung. Beide beinhalten das Ziel Fortschritt. Beim Bewegungslernen erweitern Videoanalysen die eigene Bewegungsvorstellung, da der Vergleich zwischen Soll und Ist visuell nachvollzogen werden kann. Mit den richtigen Apps kann das leicht integriert werden.
Apps für den privaten Gebrauch bieten dabei noch viel mehr Möglichkeiten, da diese noch weitere Faktoren ansprechen. So werden z.B. die Kernantriebe Bedeutung und sozialer Einfluss zur Motivation benutzt, wenn es darum geht die Welt zu retten (Zombie Run) oder sich mit anderen weltweit zu messen (Adidas running).
Julian Ruckdäschel: Es gilt der Grundsatz, den Unterricht mit digitalen Medien (erstmal) zu erweitern. Dabei können verschiedene Tools individuell kombiniert werden. In der Regel landet man dann erst mal bei zwei bis drei Standardtools. Wichtig ist auch für die Fortbildung: Du musst nicht alle Tools nach dieser Fortbildung einsetzen. Sondern du pickst dir deine Highlights raus, die du als sinnvoll erachtest und probierst diese aus. Kriterien sind sehr verschieden, aber typische sind:
– Schneller Einsatz im Unterricht/Langfristiger Einsatz z.B. Dokumentation
– Werden persönliche Daten abgefragt/Datenschutzkonform
– Kostenlos/mit Werbung/Kostet
– Plattform
Julian Ruckdäschel: Also das Passwort für seine Unterrichtsdokumentation sollte man schonmal nicht vergessen. Die Geräte sollten auch immer aufgeladen sein. Dann hat man für die eigene Nutzung tatsächlich die wichtigsten Hindernisse aus dem Weg geräumt.
Beim Einsatz des Tablets in der Sporthalle, sollten Regeln im Vorfeld klar besprochen werden, z.B. wer das Tablet bedienen darf, sonst kommt es hier manchmal zu Streitigkeiten.
Julian Ruckdäschel: Ein Tool, das sich immer mal wieder kurzfristig und schnell einsetzen lässt und/oder den Unterricht nur in einem Teilaspekt erweitert. Dazu bieten sich z.B. die vorgestellten Apps „Decide Now „(als Übungssammlung und Zufallsgenerator), der Turnierplaner „Competition Manager“ oder auch „Video Delay“ (zeitverzögerte Wiedergabe zur schülerzentrierten Technikanalyse) an. Die Grundstruktur des Unterrichts bleibt bestehen aber kann durch Kleinigkeiten verbessert werden. Sollte es mit der Technik Probleme geben, funktioniert die Stunde trotzdem. Denn gerade in der Sporthalle darf es wenig Leerlauf geben. Diese Gefahr besteht mit diesen Tools praktisch nicht.
In dieser Fortbildung lernst du, wie du selbst im Sportunterricht digitale Medien effektiv einsetzen kannst.