Digitale Tools im Chemieunterricht
Im Interview erklärt Gymnasiallehrerin für Chemie und Mathematik Rieke Strehl, wie du digitale Tools sinnvoll in deinem Chemie Unterricht einsetzt.
Im Interview erklärt Gymnasiallehrerin für Chemie und Mathematik Rieke Strehl, wie du digitale Tools sinnvoll in deinem Chemie Unterricht einsetzt.
Rieke Strehl: Die Verwendung von digitalen Tools im Chemieunterricht bringt viele Vorteile mit sich. Die Schülerinnen und Schüler können durch interaktives Lernen, Visualisierungen und Simulationen ein besseres Verständnis chemischer Konzepte entwickeln. Dabei fördert das individuelle Tempo das selbstgesteuertes Lernen. Die Motivation steigt durch die enthaltenen interaktiven Elemente. Die digitalen Tools machen den Chemieunterricht dynamischer und ansprechender, erfordern aber eine sorgfältige Auswahl.
Rieke Strehl: Das Angebot an digitalen Tools für den Chemieunterricht ist enorm, deshalb habe ich mich in dieser Fortbildung auf fünf Tools beschränkt. Besonders gerne setze ich in meinem Chemieunterricht “Chemix” und das “Merck PSE” ein. Bei Chemix handelt es sich um ein Tool, mit dem du oder deine Schülerinnen und Schüler schnell und einfach Versuchsapparaturen zeichnen kannst. So kannst du in deinem Chemieunterricht die Versuchsapparatur eines Experiments dokumentieren lassen. Das Merck PSE ist ein interaktives Nachschlagewerk, in dem alle wichtigen Informationen zu den Elementen des Periodensystems aufgeführt sind. Dies lässt sich super an einer Projektionsfläche darstellen, um chemische Sachverhalte zu besprechen.
Rieke Strehl: Meine Schülerinnen und Schüler sind dankbar für die Integration der digitalen Tools im Chemieunterricht. Sie sind durch die Interaktivität und Visualisierungen der Tools motiviert und verstehen durch den Einsatz chemische Sachverhalte noch besser. Auch vor schriftlichen Leistungsnachweisen nutzen sie die digtiale Tools gerne, um sich selbst zu kontrollieren.
Rieke Strehl: Die Schülerinnen und Schüler könnten mit technischen Problemen kämpfen, während einige möglicherweise mangelnde digitale Kompetenz haben. Um diese Hürden zu überwinden, ist es wichtig, gut getestete und benutzerfreundliche Tools auszuwählen und den Schülerinnen und Schülern klare Anleitungen sowie technische Unterstützung anzubieten.
Übernutzung und Ablenkung sind weitere Sorgen, ebenso wie die ungleiche Verfügbarkeit von Geräten und Datenschutzbedenken. Hierbei kann eine gezielte Integration der Tools in den Lehrplan bzw. das Fachcurriculum helfen, klare Erwartungen für deren Nutzung setzen und auf die Verbindung zwischen Tools und Lernzielen hinweisen. Alternativ können gedruckte Materialien, Gruppenarbeiten im Klassenzimmer oder Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler ohne Zugang zu digitalen Geräten bereitgestellt werden.
Die Lehrkräfte könnten Schulungen benötigen, um die Tools effektiv zu nutzen, und die Qualität der Inhalte ist ebenfalls wichtig. Lehrerfortbildungen und Schulungen können dazu beitragen, dass Lehrkräfte die Tools optimal einsetzen können.
Rieke Strehl: Mutig sein und ausprobieren. Wenn sowohl Lernende als auch Lehrende mehr digitale Kompetenzen erwerben wollen, sollten wir Lehrkräfte die Scheu ablegen, uns vor unseren Schüler*innen zu blamieren und den Mut aufbringen, Neues auszuprobieren. Fortbildungen wie diese können dazu einen Beitrag leisten, mutiger zu werden und vorher nicht gekannte digitale Tools gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern auszuprobieren. Gerade das gemeinsame Erforschen kann die Schüler-Lehrer-Beziehung unglaublich stärken.
In dieser Fortbildung lernst du, wie du deinen Chemie Unterricht mit verschiedenen digitalen Tools gestalten kannst.