Digitale Tools im Erdkundeunterricht
Im Interview mit Gymnasiallehrerin Stefanie Hergesell erfährst du, warum der Einsatz von digitalen Tools im Erdkundeunterricht so wertvoll ist und welche Möglichkeiten sich dir dadurch bieten.
Im Interview mit Gymnasiallehrerin Stefanie Hergesell erfährst du, warum der Einsatz von digitalen Tools im Erdkundeunterricht so wertvoll ist und welche Möglichkeiten sich dir dadurch bieten.
Warum hast du begonnen, deinen Erdkundeunterricht mit digitalen Werkzeugen anzureichern?
Stefanie Hergesell: Die Schülerinnen und Schüler leben in einer sehr digitalisierten Welt und können durch digitale Werkzeuge nur profitieren. Zum einen sind sie motivierter und zum anderen erlernen sie moderne Möglichkeiten, sich ihre Welt zu erschließen. Sie können kooperativ und kreativ arbeiten und damit erhöht sich deren selbstwirksames Handeln. Zu guter Letzt macht es aber auch mir, als Lehrperson, unheimlich Spaß neue digitale Werkzeuge zu nutzen und Vor-, wie auch Nachteile immer wieder mit den Kindern kritisch zu hinterfragen.
Stefanie Hergesell: Generell eignen sich für den Erdkundeunterricht Tools, die das kooperative und kreative Arbeiten in den Fokus rücken. Beispielsweise können sich die Kinder mit Tools, wie Google Earth oder auch der App Sketchbook kreativ und spielerisch die Welt der digitalen Karten viel besser erschließen. Mit Tools wie der digitalen Kartenabfrage kann das Vorwissen der Kinder ganz einfach in den Unterricht integriert werden und beim Erstellen einer digitalen Mindmap können die Schülerinnen und Schüler ganz individuelle Strukturen erstellen.
Stefanie Hergesell: Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass wir alle mit der Zeit gehen müssen und wir in einer zunehmend digitalisierten Welt digitale Helfer in unseren Unterricht integrieren sollten. Digitale Tools bieten uns neben einem motivierenden und begeisternden Einfluss auf die Kinder, die wunderbare Möglichkeit der zunehmenden Heterogenität in den Klassen zu begegnen.
Während der Nutzung der digitalen Tools lassen sich fast spielerisch unterschiedliche Anforderungsniveaus integrieren, die dem individuellen Wissensstand der Schülerschaft viel besser entsprechen. Somit fließen durch die Nutzung von digitalen Tools im Erdkundeunterricht gleichzeitig ganz viele weitere Themen, wie kooperatives Arbeiten, Medienbildung, Kreativität und die kritische Auseinandersetzung mit der digitalen Welt in unseren Unterricht mit ein.
Stefanie Hergesell: „Machen wir heute wieder eine Wortwolke?“, „Können wir mal wieder eine eigene Karte am Tablet zeichnen?“, oder „Erstellen wir wieder ein eigenes Klimadiagramm?“ sind Sätze, die ich immer wieder von meinen Schülerinnen und Schülern höre. Sie sind begeistert und motiviert bei der Sache, probieren Dinge selbstständig, unaufgefordert daheim aus und überwinden die anfängliche Frustration, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Ich denke, wir können als Erdkundelehrer und Erdkundelehrerinnen so viel mehr als Texte aus Büchern vorlesen zu lassen oder das nächste Arbeitsblatt austeilen. Unser Auftrag besteht vielmehr darin, unsere Kinder für die Welt da draußen zu begeistern und zu erreichen, dass sie sich mit ihrer eigenen Lebenswelt auseinandersetzen möchten und das mithilfe moderner, digitalisierter Hilfsmittel.
Stefanie Hergesell: Sehen wir den Alltag eines Lehrers oder Lehrerin realistisch: Zwischen Korrekturen, Aufsichten, Unterricht und einem meist kurzen Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen bleibt immer recht wenig Zeit, innovative, digitale Tools lange zu testen und ausprobieren. Also gehören zu meinen Favoriten alle Tools, die sich maximal mit ein paar Klicks sowohl am PC als auch am Tablet aufrufen und nutzen lassen. Hierzu gehören zum Beispiel die Tools von oncoo, wie der Zielscheibe oder der digitalen Kartenabfrage. Auch die Homepage von Diercke bietet uns Erdkundelehrern eine breite Auswahl zum Arbeiten mit geografischen Informationssystemen, wie z.B. WebGIS oder dem Klimagraph. Bleibt dann doch einmal ein bisschen mehr Zeit, dann bin ich persönlich ein großer Fan von einer kreativen Kartenarbeit mit der App Sketchbook oder natürlich auch Google Earth.
In dieser Fortbildung lernst du, wie du mit verschiedenen digitalen Tools deinen Erdkundeunterricht interaktiver und vielseitiger gestalten kannst.