Digitales Feedback im Unterricht
Digitales Feedback ist eine tolle Möglichkeit, auch stillere oder unmotivierte Schüler*innen in den Unterricht zu integrieren. In diesem Interview erzählt der Medienberater und Lehrer Leo Kleinschmidt von seinen Erfahrungen mit digitalem Feedback im Unterricht und gibt hilfreiche Tipps zur erfolgreichen Umsetzung.
“Digitales Feedback bereichert alle Bereiche des Lehrens und Lernens.”
Feedback im Unterricht ist wichtig – für Schüler*innen wie auch für Lehrer*innen. Eine neue Form von Feedback ist das digitale Feedback. Kannst du kurz erklären, wodurch sich digitales Feedback definiert?
Leo Kleinschmidt: Digitales Feedback aktiviert oft die Schülerinnen und Schüler, die wir sonst selten erreichen. Durch den anonymen Modus bekommen hier auch zurückhaltende, ängstliche oder unsichere Kinder eine Stimme. Dieses Feedback fehlt sonst und geht im normalen Unterricht als wertvolle Ressource verloren. Wir Lehrkräfte erhalten so schnell und unkompliziert eine Aussage über den ungefähren Lernstand oder die Meinung zu einem Thema. Außerdem lässt sich das digitale Feedback live in der Klasse visualisieren und bei Bedarf weiter verwenden oder auf anderen Plattformen einbinden.
Gibt es verschiedene Arten von digitalem Feedback? Kannst du ein Beispiel nennen?
Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Feedback. Wooclap bietet Items für Live-Feedback in der Klasse oder für asynchrone Lernsettings etwa in einem Lernmanagement-System an. Dabei können wir Lehrkräfte aus einer breiten Palette von Items wählen: Multiple-Choice-Questions, Auf-einem-Bild-finden, Sortieren, Mindmap und vielen weiteren.
Dabei kann man grob zwei Zielrichtungen abgrenzen: 1. Items die Wissen abfragen sollen und meist mit richtig oder falsch beantwortet werden. Ein klassisches Beispiel ist die Multiple-Choice-Question. Und 2. Items, mit denen offenes Feedback eingeholt werden soll, beispielsweise Wordcloud oder Priorisierung.
Leo Kleinschmidt arbeitet als Sonderpädagoge an einer Grundschule in NRW und ist parallel als Medienberater aktiv.
Durch verschiedene Projekte mit Schülerinnen und Schülern hat er viele Tools für den Unterricht in der Digitalität, der digitalen Realität, kennengelernt. In seinem Unterricht planen und drehen Kinder Lege-Trick Filme, programmieren die Maus auf ihrem Weg zum Mond oder schauen hinter die Kulissen eines Werbespots.
Ist digitales Feedback nur eine Option für den Online-Unterricht oder lässt sich digitales Feedback auch im Präsenzunterricht nutzen?
Digitales Feedback bereichert alle Bereiche des Lehrens und Lernens. In Onlinesettings kann eine kurze Umfrage viel Aufschluss über die Lernaktivitäten deiner Klasse geben. Das gilt sowohl für synchrone (z.B. ViKo) als auch für asynchrone Settings (z.B. LMS).
Im Klassenraum wirkt digitales Feedback aktivierend und holt erfahrungsgemäß mehr Teilnehmende ab als analoges Feedback. Allerdings bringt digitales Feedback auch gewisse technische Hürden mit sich. Besonders eine stabile Internet-Verbindung und ausreichend Endgeräte sind notwendig.
Hast du abschließend noch Tipps für den Einstieg ins Einholen und Geben von digitalem Feedback?
Mein Tipp: Klein anfangen! Als ich das erste mal auf Wooclap gestoßen bin, war ich von den vielen Funktionen beeindruckt. Glücklicherweise habe ich erst einmal ein Item vom Typ “Rating” eingesetzt und konnte so schnell und unkompliziert einen Lernstand in meiner Lerngruppe erheben. Das reichte für die erste Stunde und hat gut funktioniert. In der nächsten Lerneinheit habe ich mich an weitere Items gewagt und sie an unterschiedliche Stellen meiner Planung eingebaut. Bis heute teste ich immer neue Einsatzmöglichkeiten und baue meine Praxiserfahrungen weiter aus.
Online-Fortbildung:
Wooclap – interaktives Feedback im Unterricht
In dieser Mikro-Fortbildung lernst du, wie du mit Wooclap interaktive und digitale Inhalte für deinen Unterricht erstellst und wie du sie in deinen Unterricht integrierst.