EduBreakouts mit Powerpoint gestalten
In diesem Interview erfährst du von Lehrer für Deutsch, Geschichte und Sport David Neideck, was bei der Erstellung von deinen eigenen Edubreakouts mit PowerPoint zu beachten ist.
„Wenn du also EduBreakouts in Gruppen- oder Partnerarbeit lösen lässt, kannst du sehr stark davon ausgehen, dass viel kommuniziert und kooperiert wird.“
In deiner neuen Online-Fortbildung bei fobizz geht es um EduBreakout mit Powerpoint erstellen, was genau versteht man unter einem EduBreakout?
David Neideck: Der Name ist Programm: In EduBreakout stecken die Wörtchen Edu (für Education, also Bildung) und Breakout (ausbrechen). Bei einem Breakout oder Breakroom gibt es Rätsel, die in eine Rahmenhandlung verpackt sind, und gelöst werden müssen. Der EduBreakout bedient sich diesem Prinzip und holt es in den Unterricht. Natürlich können Schüler und Schülerinnen nicht in ein Klassenzimmer eingeschlossen werden, aber durch einen digitalen EduBreakout kann zumindest eine Illusion erschaffen werden.
Das besondere hierbei ist, dass die Kinder beim Spielen Wissen vermittelt bekommen bzw. ihr Wissen, das sie im Unterricht erarbeitet haben, anwenden können, um die Rätsel zu lösen und auszubrechen (aus z.B. der Schule des Grauens).
Wie finde ich ein passendes Thema für meinen EduBreakout?
David Neideck: Diese Frage wird mir sehr oft gestellt, weil viele Kollegen und Kolleginnen glauben, sie seien nicht so kreativ. Natürlich muss ich zuerst den Lehrplan betrachten. Und oft kommen die Ideen dann wie von alleine. Ich glaube, dass man für fast jedes Thema einen EduBreakout erstellen kann (zumindest in meinen Fächern: Geschichte und Deutsch, ja auch einen Grammatik-Breakout kann ich mir gut vorstellen -> ein verrückter Grammatikprofessor schließt dich in einen Raum ein und testet deine Grammatikkenntnisse. Schaffst du es, alle zu lösen, bevor er…).
Die Lehrplaninhalte sollten natürlich mit einer spannenden Rahmenhandlung vernetzt werden. Passend ist hier z.B. ein Verbrechen.
Einen kleinen Tipp habe ich aber noch: Hol dir die Ideen von Serien, Filmen, Romanen und Podcasts.
David Neideck is Lehrer der Sekundarstufe I für die Fächer Deutsch, Geschichte und Sport. Außerdem besitzt er eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe (Volksmund: Bademeister). Seit drei Jahren arbeitet er neben seiner Lehrtätigkeit in der Schule auch als Fachausbildungsleiter (zuerst als Deutsch-FAL und momentan als Geschichts-FAL) an einer Ausbildungsstätte in Sachsen.
Welche Art an EduBreakout Beispielen sind für den Unterrichtseinsatz gedacht?
David Neideck: Prinzipielle eignet sich jeder EduBreakout, der die Schüler und Schülerinnen motiviert sich mit Bildungsinhalten zu beschäftigen. Idealerweise sollten die Spielenden gar nicht merken, dass sie gleichzeitig etwas lernen oder zumindest das Lernen nicht als störend empfinden.
EduBreakouts lassen sich in allen Phasen des Unterrichts einbauen.
Als Einstieg: Hier könnte durch eine sehr kurze Breakout PDF das Thema und erste Fragen erschlossen werden (also Schluss mit Galgenraten). Die Rahmenhandlung des Einstiegs-Breakout kann dann als roter Faden durch die Stunde oder gar durch die Unterrichtseinheit führen.
Als Erarbeitung: Hierbei könnte sich die Erarbeitung auch über eine längere Zeit erstrecken (also nicht nur eine 45- bzw. 90-Minuten-Stunde, sondern womöglich sogar vier Stunden – je nach Umfang).
Als Sicherung: Wenn du deinen „Stoff“ vermittelt bzw. erarbeiten gelassen hast, kannst du mit einem EduBreakout die Inhalte der Erarbeitungsphase wiederholen lassen. Sind noch zehn bis 15 Minuten auf der Uhr, kannst du der Klasse sagen, dass sie nur zehn Minuten haben, sonst explodiert etwas…
Und zum Abschluss: Welche Fähigkeiten meiner Schüler*innen werden durch den Einsatz von EduBreakouts gefördert?
David Neideck: Zuerst solltest du wissen, dass du selbst (für dich) eine ganz besondere Fähigkeit förderst: Du arbeitest an deiner Kreativität. Je mehr EduBreakouts du erstellst, desto kreativer wirst du mit der Zeit (und desto schneller erstellst du sie).
Während deine Klasse die EduBreakouts lösen, findest du schon erste Verbesserungsmöglichkeiten und schulst deine Reflexionsfähigkeit. Für deine Schüler und Schülerinnen steht – neben der Wissensvermittlung – vor allem die Problemlösekompetenz im Vordergrund. Aber auch Geduld ist an manchen Stellen notwendig, weil man nicht sofort auf des Rätsels Lösung kommt.
Dementsprechend kann auch die Frustrationstoleranz gesteigert werden (hier solltest du aber begleitend zur Seite stehen). Du kannst natürlich auch das Grundprinzip des Breakouts in den Vordergrund rücken: Teamarbeit. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der sich allein in einen Breakroom „eingeschlossen“ gelassen hat. Wenn du also EduBreakouts in Gruppen- oder Partnerarbeit lösen lässt, kannst du sehr stark davon ausgehen, dass viel kommuniziert und kooperiert wird. Außerdem schweißt das Erlebnis zusammen: „Hej, wir haben es geschafft. Wir haben beide gemeinsam den EduBreakout geknackt!“ oder „Weißt du noch, in der sechsten, als wir als Gladiatoren aus dem Kolosseum geflohen sind?“
Online-Fortbildung:
EduBreakouts mit Powerpoint gestalten
In dieser Fortbildung lernst du, wie du deine eigenen EduBreakouts mit Powerpoint erstellen und gestalten kannst.