Sketchnotes für den Unterricht: Unterrichtsmaterialien erstellen
In diesem Interview erfährst du von der Illustratorin und Lehrerin Vasiliki Mitropoulou, wie du mit Sketchnotes deine Unterrichtsmaterialien gestaltest und wie deine Schüler*innen davon profitieren.
“Sketchnotes sind kleine, schnelle visuelle Elemente, die sich auf die wesentlichen Striche herunterbrechen lassen.”
In deiner neuen Online-Fortbildung bei fobizz geht es darum, wie man mit Sketchnotes eigene Unterrichtsmaterialien erstellt. Was ist der Vorteil beim Einsatz von Sketchnotes im Unterricht?
Vasiliki Mitropoulou: Sicherlich hat jeder von uns schon einmal den Satz “ Ein Bild sagt mehr als tausend Worte” gehört. Und so verhält es sich auch im Unterricht. Als Lehrkraft kann ich lange Reden darüber schwingen, wie etwas genau funktioniert. Mache ich jedoch eine kurze Skizze, wissen Lernende meist schneller, wovon die Rede ist.
Bilder lösen in unseren Köpfen Emotionen aus und so können wir die sachlichen Inhalte aus dem Unterricht mit Emotionen verbinden. Das hilft nicht nur dabei sich Sachen besser zu merken, sondern macht Spaß und fördert die Kreativität.
Ist es wichtig, als Lehrkraft gut zeichnen zu können, um mit Sketchnotes zu arbeiten?
Vasiliki Mitropoulou: Nein, Sketchnotes sind kleine, schnelle visuelle Elemente, die sich auf die wesentlichen Striche herunterbrechen lassen. Das hat nichts mit dem Zeichnen zu tun, wie man es vielleicht aus dem eigenen Kunstunterricht kennt. Auch Personen, die vermeintlich “nicht zeichnen” können, sehen sehr schnell Erfolge und haben Spaß beim Zeichnen.
Vasiliki Mitropoulou hat die Fächer Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Medienpädagogik an der Ludwig Maximilian Universität in München studiert. Seit 2015 gibt sie Fortbildungen für Lehrkräfte aller Schularten zum Thema Visualisierung im Unterricht. Nach zwei Jahren als Lehrerin an einer Münchner Realschule, entschied sie sich für die Selbstständigkeit. Sie arbeitet als Illustratorin, erstellt Graphic Recordings auf Events und gibt Sketchnotes Workshops in Unternehmen. Vasiliki setzt sich dafür ein, dass Bildung praxisorientierter und greifbarer wird. Um das zu erreichen, verbreitet sie mit Leidenschaft die Magie der Bildsprache.
Was müssen Lehrer*innen bei der Erstellung ihrer eigenen Sketchnotes beachten?
Vasiliki Mitropoulou: Wichtig ist, die Klasse aktiv bei dem Prozess mitzunehmen. Wenn eine Lehrkraft bisher nichts mit Sketchnotes gemacht hat und jetzt alles nur noch mit dieser Technik macht, kann es sein, dass sich die Schüler*innen überfordert fühlen. Also lieber Stück für Stück anfangen.
Auch sollte man darauf achten Bild und Text zu benutzen – es heißt ja schließlich SketchNOTES. Einige Lehrkräfte sind so von der Bildsprache euphorisiert, dass sie am liebsten alles nur noch zeichnen würden. Das kann jedoch – insbesondere bei jungen Schüler*innen – zu Überforderung führen.
Welche Art von Unterrichtsmaterialien kann man mit Sketchnotes erstellen?
Vasiliki Mitropoulou: Prinzipiell lassen sich die meisten Unterrichtsmaterialien mit Sketchnotes erstellen – vom Tafelbild, Arbeitsblätter, Flipcharts bis hin zu Lernzusammenfassungen.
Und zum Abschluss: Wie können auch Schüler*innen vom Erstellen von Sketchnotes profitieren?
Vasiliki Mitropoulou: Schüler*innen haben die Möglichkeit durch eigene Sketchnotes ihren Lernstoff eine individuelle Note zu geben. So können sie sich die Inhalte nicht nur besser merken, sondern haben gleichzeitig auch Spaß am Unterricht.
Online-Fortbildung:
Sketchnotes für den Unterricht: Unterrichtsmaterialien erstellen
In dieser Fortbildung lernst du, wie du Sketchnotes für deine eigenen Unterrichtsmaterialien erstellst.