Wie Sketchnotes deinen Unterricht wirksamer und kreativer machen
Sketchnotes sind visuellen Notizen und eine tolle Methode, die sowohl für Lehrer*innen als auch für Schüler*innen in vielen Aspekten hilfreich sein kann. Wir haben Vasiliki Mitropoulou gefragt, wie man Sketchnotes erlernen und sie im Unterricht einsetzen kann. Denn Sketchnotes helfen dabei, sich neue Inhalte zu erschließen und sich an sie zu erinnern, sie helfen bei der Organisation und erleichtern den Austausch zu unterschiedlichen Themen.
fobizz: Den Begriff Sketchnotes hat man vielleicht schon mal gehört. Aber was sind Sketchnotes genau?
Vasiliki Mitropoulou: Sketchnotes sind visuelle Notizen, also Notizen, die aus Text und Bild bestehen. Der Text übermittelt Informationen und das Bild Emotionen. Dadurch kann sich das Gehirn die Informationen besser merken.
Wofür eignen sich Sketchnotes besonders gut?
Sketchnotes kann man in allen Lebensbereichen nutzen. Angefangen vom Einkaufszettel zu Hause, über die Planung des nächsten Geburtstages bis hin zu Lernübersichten von komplexen Themen.
Und was für Vorteile bieten Sketchnotes im Unterricht?
Durch die Bilder entstehen Emotionen in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler. Sie fangen an sich mit den Lernstoff auseinander zu setzten, weil sie sich fragen, wie sie die Informationen visualisieren können. Schon allein diese niederschwellige Auseinandersetzung mit dem Stoff hilft dabei, sich den Inhalt besser merken zu können. Das Zeichnen der Bilder macht im besten Fall auch noch Spaß und sie gehen mit einem positiven Gefühl an den Lernstoff. Durch die Farben können sie ihre Gefühle zu den Themen ausdrücken.
„Ich glaube, dass jeder zeichnen kann.“
Wie sehen konkrete Unterrichtsszenarien aus? Wie und wo kann eine Lehrkraft Sketchnotes in ihrem Unterricht mit einbinden?
Typische Beispiele für Sketchnotes im Unterricht sind Plakate, die öfter verwendet werden – wie zum Beispiel die Klassenregeln oder das Verhalten im Brandfall. Diese kann die Lehrkraft entspannt von zu Hause vorbereiten und dann im Klassenzimmer aufhängen. Tafelbild, Arbeitsblätter, Zusammenfassungen von Themen oder Lernübersichten sind auch super für Sketchnotes geeignet. Aber auch die eigene Organisation des Unterrichts oder das Protokoll der nächsten Schulkonferenz oder Lehrerfortbildung kann genutzt werden, um zu üben.
Nicht jede*r hat unbedingt ein Talent zum Zeichnen. Was für Vorkenntnisse und Fähigkeiten brauche ich, um Sketchnotes umzusetzen?
Doch ich glaube, dass jeder zeichnen kann. Aber die meisten probieren es gar nicht. Wie bei so vielem im Leben: Übung macht den Meister. Sketchnotes bestehen aus simplen Elementen wie Kreis, Rechteck, Dreieck oder Linie. Das kann wirklich jeder zeichnen. Wir sind es gewohnt, alles in Textform zu notieren und haben es verlernt, für einen Sachverhalt einfach eine kleine Skizze zu ergänzen. Doch oft sagt eine doch so simple Skizze mehr als 1000 Wörter.
Was empfiehlst du Lehrkräften, die selbst lernen möchten, Sketchnotes zu zeichen?
Einfach machen! Nicht lange nachdenken und überlegen, sondern einfach ins Tun kommen. Wenn du das nächste Mal einen Podcast hörst, schnapp dir einen Zettel und notiere dir zwei Dinge, die du gelernt hast. Wenn du beim Kochen ein tolles Rezept gefunden hast, versuche die Zutaten zu skizzieren. Habe keine Angst, dass es nicht gut genug ausschaut. Denn in erster Linie machst du das für dich selbst – für niemand anderen. In meiner Online-Fortbildung Sketchnotes – Visualisierung für den Unterricht zeigen ich die Grundlagen und wie man mit Sketchnotes in der Schule starten kann.
Online-Fortbildung:
Sketchnotes – Visualisierung für den Unterricht
Sketchnotes kannst du sowohl für die Unterrichtsvorbereitung, für den Unterricht selbst als auch für deine eigenen Notizen nutzen. In der Online-Fortbildung „Sketchnotes – Visualisierung für den Unterricht“ lernst du kreative Methoden und Techniken zum Visualisieren und Präsentieren, um Inhalte und Sachverhalte in Schule und Unterricht schnell und effizient zu notieren und visuell aufzubereiten.
Vasiliki Mitropoulou hat die Fächer Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Medienpädagogik an der Ludwig Maximilian Universität in München studiert. Sie hat an einer Realschule in München unterrichtet. Seit 2015 gibt sie Fortbildungen für Lehrkräfte aller Schularten zum Thema Visualisierung im Unterricht. Sie arbeitet als selbstständige Illustratorin und erstellt Graphic Recordings auf Events. Vasilikis Herz schlägt für Bilder und Farben. Auf Instagram teilt sie regelmäßig ihre aktuellen Arbeiten.