Ist es denn eigentlich schwierig, einen 3D Drucker zu bedienen? Was muss ich als Lehrkraft dafür können?
Das Tolle am 3D Druck ist, dass es wirklich jede*r lernen kann, weil es so viele Möglichkeiten gibt. Im Zentrum der pädagogischen Nutzung steht in erster Linie auch nicht das Optimieren von Hardware, sondern das Schaffen von Lernanlässen und das damit zusammenhängende Gestalten der Prozesse. Und das ist per se ein Kernstück der Lehrer*innenarbeit.
Bereits mit sehr einfachen Programmen können Modelle erstellt und gedruckt werden. Im Hintergrund steht auch immer eine große Community, die bei Schwierigkeiten befragt werden kann. Zu sehr vielen Schwierigkeiten am Drucker gibt es auch frei verfügbare Tutorials – selbst für den Aufbau des gelieferten Druckers gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Besonders toll ist – sowohl für Lehrende als auch für Lernende – dass etwas digital Konstruiertes, also etwas sehr Abstraktes, dann Wirklichkeit wird.
Warum ist eure Fortbildung auch für Lehrkräfte interessant, an deren Schule kein 3D Drucker vorhanden ist?
Das Nutzen der 3D Druck Technologie im Unterricht erfordert nicht das Vorhandensein eines 3D Druckers vor Ort. Es gibt bereits viele Institutionen, bei denen man das “reine Drucken“ ausführen lassen kann. Natürlich geben wir da auch Hinweise in der Fortbildung. An einem durchschnittlichen PC können im Unterricht die Probleme erfasst, Lösungen gesucht und Objekte modelliert werden – und das ganz ohne Bezahlsoftware. Mithilfe des vorgestellten Programms Tinkercad, das browserbasiert funktioniert und nicht mal auf den schuleigenen Geräten installiert werden muss, können bereits in der Schule ohne 3D Drucker die wesentlichen Schritte vollzogen werden.
Welches Produkt oder welche Vorrichtung würdet ihr gern per 3D Druck erschaffen, um den Unterrichtsalltag zu erleichtern?
Das ist keine ganz einfache Frage… Da wir schon einige Zeit mit der Technologie arbeiten, haben wir uns schon viele helfende Gegenstände für den Schulalltag gedruckt: zum Beispiel ein Laserschwert als Zeigestock, magnetische Stiftehalter für Eddings am Whiteboard, Klemmen, um Kabel zu ordnen oder einen Schwammhalter für die Tafel, damit er nicht mehr riecht.
Aber wenn wir träumen dürfen… Gegenwärtig wird das erste Haus mithilfe eines 3D Druckers in Nordrhein-Westfalen hergestellt. Gerne würden wir für das Schulgelände Unterstände drucken, damit man trotz schlechten Wetters mit genügend Abstand die Pause im Freien verbringen kann. Ab und zu würden wir auch gerne einen zusätzlichen Lernraum oder ein zusätzliches Büro drucken.