Künstliche Intelligenz (KI) ist längst Teil des Alltags unserer Kinder – sei es in Sprachassistenten, Lern-Apps oder in Form von ChatGPT. Viele Eltern fragen sich dabei nun: Ist das eine hilfreiche Unterstützung oder birgt es eher Risiken? In diesem Artikel beleuchten wir die Chancen und Herausforderungen von ChatGPT für Kinder und geben Tipps, worauf Eltern achten sollten.
10. Februar 2025
Chancen: Wie ChatGPT Kinder unterstützen kann
Lernbegleiter für den Schulalltag
ChatGPT kann Schüler*innen dabei helfen, schwierige Themen verständlicher zu machen, Ideen für Referate zu liefern oder Texte zu überarbeiten. Besonders nützlich ist es als Ergänzung zu Schulbüchern, wenn Kinder eine andere Erklärung oder zusätzliche Beispiele benötigen. Auch bei der Zeitplanung, wie der Erstellung von Lernplänen oder der Generierung von Klausuraufgaben, kann KI eine wertvolle Unterstützung bieten. Zudem ermöglicht ChatGPT Trockenübungen für Gespräche, sei es zum Einüben einer neuen Fremdsprache oder für ein Bewerbungsgespräch. Mit den passenden Prompts ist der sinnvolle Einsatz von KI-Tools also absolut möglich.
Hausaufgaben und KI
Immer mehr Schüler*innen nutzen ChatGPT nun auch für ihre Hausaufgaben. Doch ist das sinnvoll oder überhaupt erlaubt? Die KI kann bei Verständnisproblemen helfen und Erklärungen liefern, jedoch sollte sie nicht als Abkürzung verwendet werden, um Lösungen einfach zu kopieren und Hausaufgaben so in Sekunden generieren zu lassen. Wenn KI-Tools grundlegend als erste Anlaufstelle bei Hausaufgabenen dienen, bleibt die Eigenleistung der Schüler*innen meist auf der Strecke – im schlimmsten Fall gilt dies dann als Täuschungsversuch.
Hierbei gibt es unterschiedliche rechtliche Nuancen, ab wann der Einsatz von KI-Tools noch als Ko-Kreation gilt und ab wann man definitiv von einem Täuschungsversuch spricht. Mehr dazu erfährst du in der Podcast-Folge mit der Rechtsanwältin Antonia Dufeu: „Hausaufgaben & KI – Was bedeutet das für Lehrkräfte und Eltern?“
KI im Klassenzimmer – Regeln & Kennzeichnung
Am wichtigsten ist hierbei aber auch stets die Rücksprache mit der Schule: Welche KI-Tools dürfen verwendet werden und wie muss die Nutzung angegeben werden? Die Lehrkraft Sebastian Eisele hat beispielsweise für seine Klasse ein Plakat mit Regeln zum Umgang mit KI-Tools erstellt.
Es gibt auch je nach Bundesland, Schule und auch Lehrkraft unterschiedliche Vorgaben, die Nutzung von KI-Tools anzugeben. Daher sollte hier immer die Absprache mit der Lehrkraft erfolgen, um die Nutzung auch ganz transparent anzuzeigen.
So empfiehlt es beispielsweise das Bundesland Schleswig-Holstein in seiner Handreichung über die KI-Nutzung an Schulen.
Grenzen: Was ChatGPT nicht kann
Kein echtes Verständnis
ChatGPT kann Texte generieren, versteht Inhalte jedoch nicht wie ein Mensch. Es arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten und Mustern, was bedeutet, dass Antworten manchmal ungenau, fehlerhaft oder voller Stereotype sein können. Deshalb ist es wichtig, dass Schüler*innen verstehen, wie KI-Tools funktionieren und was im Hintergrund abläuft.
Tools wie Soekia bieten dabei einen Einblick in die Funktionsweise von KI – so lässt sich ganz einfach ein Blick in den Maschinenraum von KI-Tools werfen. Schüler*innen können so verstehen, wie aus ihrer Anfrage in Form eines Prompts ein KI-generiertes Ergebnis ausgegeben wird.
Kein Ersatz für menschliche Interaktion
So hilfreich ChatGPT auch sein kann – es ersetzt weder Lehrkräfte noch Eltern. Kinder benötigen echte Gespräche, um ihr Wissen zu vertiefen und Zusammenhänge zu verstehen. Auch müssen weiterhin wertvolle Kompetenzen in der Schule vermittelt werden und auch Aufgaben gänzlich ohne den Einsatz von KI-Tools erledigt werden können.
KI-Tools sollten immer nur als Unterstützung angesehen werden. Ein Grundsatz für die Nutzung von KI-Tools könnte sein: Ein KI-Produkt ist immer nur ein erster Aufschlag, nicht das Endprodukt. Daher sollten auch Schüler immer abwägen, ob der Einsatz von KI für die jeweilige Aufgabe sinnvoll ist oder ob man auch ohne KI-Tools an das Ziel kommt.
Kinder sollten keine persönlichen Informationen wie Namen, Wohnort oder Kontaktdaten preisgeben – auch nicht in Form von Prompts an KI-Tools.
Kritisches Denken fördern
Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, dass KI nicht unfehlbar ist. Gemeinsam könnt ihr Antworten hinterfragen und über den Umgang mit Fehlinformationen diskutieren. So lernt ihr gemeinsam, wie KI-Tools funktionieren und für welche Bereiche ihr sie sinnvoll einsetzen könnt.
Einfache Verfügbarkeit über soziale Medien
ChatGPT kann über Schnittstellen wie WhatsApp oder Snapchat ganz einfach auf den Handys der Kinder landen. Eltern sollten sich bewusst machen, dass Kinder auf diesem Weg mit KI in Kontakt kommen können, oft ohne aktiv danach zu suchen. Es ist wichtig, gemeinsam Regeln für die Nutzung festzulegen und mit den Kindern über Chancen und Risiken zu sprechen – insbesondere wenn es darum geht, private Fotos mit KI-Tools zu teilen.
Praktische Tipps für Eltern
Offen bleiben: Probiert ChatGPT gemeinsam mit eurem Kind aus und besprecht die Antworten. Zeigt euren Kind auch, wofür ihr KI-Tools einsetzt und erklärt auch, dass die KI Fehler macht.
Spielerische Nutzung fördern: Lasst euer Kind kreative Aufgaben lösen, wie Rätsel erstellen oder eigene Geschichten schreiben. Auch kann die KI helfen, einen Lernplan für die nächste Klassenarbeit aufzustellen oder Ideen für Aktivitäten in den nächsten Ferien zu liefern.
4A+1B Regel als Grundsatz: Aufklären, Ausprobieren, Akzeptieren, Aktiv werden und Begleiten statt Verbieten
Prompts zum Austesten:
Funktionsweise:
Erkläre für die Zielgruppe [Alter / Klassenstufe des Kindes], wie ChatGPT funktioniert.
Zähle Beispiele auf, wie Schüler [Klassenstufe & Schulform des Kindes] ChatGPT für die Hausaufgaben nutzen können.
Ideengeber / Brainstorming:
Brainstorme 10 Ideen für einen Vortrag im [Fach] zum [Thema] für Schüler [Klassenstufe & Schulform des Kindes]
Selbstorganisation:
Ich schreibe in 3 Wochen eine Klausur über [Thema] – kannst du mir einen Lernplan erstellen? Ich habe jeden Tag 45 Minuten Zeit, am Wochenende möchte ich frei haben. Ich bin ein Schüler [Klassenstufe & Schulform des Kindes]
Feedbackgeber:
Erstelle mir eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen und Feedback für den folgenden Text: [Text]
Fazit: KI als Werkzeug – verantwortungsvoll nutzen
ChatGPT kann ein nützliches Werkzeug für Kinder sein, wenn es richtig eingesetzt wird. Es bietet viele Möglichkeiten zur Unterstützung beim Lernen, erfordert jedoch auch ein kritisches Bewusstsein und Begleitung durch Erwachsene.
Kostenfreier Elternabend: ChatGPT & KI im Schulalltag
Möchtet ihr mehr erfahren? In unserem kostenfreien Elternabend geben wir praktische Tipps und beantworten eure Fragen zur Nutzung von KI im Schulalltag.
Transparenzhinweis: Dieser Text wurde mit Hilfe der fobizz KI-Tools erstellt.
Autorin: Michelle von fobizz
Michelle Schwaf studierte Germanistik und Geschichte für das Gymnasiallehramt in Bayern und war währenddessen als Social-Media-Managerin selbstständig. Nach einem kurzen Ausflug in die Welt der Marketing- und Textagenturen merkte sie schnell, dass ihr Herz doch für digitale Bildung schlägt. Inzwischen ist sie bei fobizz für die Live-Webinare und Workshops zuständig und betreut die Social-Media-Kanäle. Sie gibt Workshops und Webinare zum Thema Künstliche Intelligenz und ist verantwortlich für die Elternabende zum Thema Künstliche Intelligenz.