Interaktive Tafel im Unterricht
Eine interaktive Tafel ermöglicht es Lehrkräften, tolle dynamische Tafelbilder für den Unterricht zu erstellen. In diesem Interview erklärt dir Lehrer Henning Ainödhofer, wie du eine interaktive Tafel in deinem Unterricht einsetzen kannst und welche Vorteile sie dir bietet.
„Bei der der interaktiven Tafel kann man jedes Element beliebig verschieben, skalieren oder auch duplizieren.“
Henning, in deiner neuen Online-Fortbildung bei fobizz stellst du die Arbeit mit interaktiven Tafeln vor. Was unterscheidet die vorgestellte interaktive Tafel von der “klassischen” Schultafel?
Henning Ainödhofer: Zunächst einmal nicht viel, da die interaktive Tafel ähnlich aufgebaut ist. Es gibt Stifte und Schwämme, sowie eine Schreibfläche. Der große Unterschied ist, dass die Schreibfläche digital ist und die Eingabegeräte innerhalb der mitgelieferten Software benutzt werden kann. So kann man seinen gewohnten Unterricht weiterhin halten, gewinnt durch die Software aber viele Möglichkeiten hinzu. Perfekt also für eine schnelle Erkundung und den Einsatz im Unterricht.
In deiner Fortbildung gehst du auf die Hard- und Software einer interaktiven Tafel ein. Wo liegt hier der Unterschied und was gibt es beim Einsatz zu beachten?
Die Hardware bei interaktiven Tafeln ist je nach Hersteller verschieden. So gibt es beispielsweise Active-Boards, also riesige Bildschirme mit Touchfunktion und sensorgestützte Boards mit Nahdistanzbeamer. Egal wie die Hardware nun aber aussieht, allein die Software bestimmt, welche Funktionen die interaktive Tafel bietet. Und die Software ist immer sehr ähnlich aufgebaut. Daher gehe ich in der Fortbildung auch auf die notwendigen Grundprinzipien ein. Der Übertrag auf das verbaute System ist dann einfach. Dennoch ist es immer ratsam für Hardware- und Softwareprobleme eine*n Ansprechpartner*in zu haben.
Henning Ainödhofer ist Lehrer am St. Michael Gymnasium in Ahlen (Digitale Schule seit 2019) für die Fächer Biologie und Informatik. Außerdem ist er zuständig für die Fortbildung des Kollegiums in Bezug auf die Digitalisierung. Seit mehr als 7 Jahren arbeitet er an seiner Schule mit den verschiedensten Unterrichtsmedien (iPads, interaktive Tafel, Dokumentenkamera, AppleTV, Whiteboard mit Beamer) und besitzt so einiges an Erfahrung in Bezug auf den Einsatz von technischen Hilfsmitteln im Unterricht.
Kannst du konkrete Einsatzmöglichkeiten der interaktiven Tafel aus deinem Unterricht nennen?
Neben dem ganz normalen Tafelanschrieb kann man die interaktive Tafel vor allem dort gut einsetzen, wo man dynamische Elemente vorfindet. Bei einem Tafelbild auf einer analogen Tafel kann man die gezeichneten/geschriebenen Elemente nicht mehr verschieben, sondern muss diese auswischen und an anderer Stelle neu erstellen. Bei der interaktiven Tafel kann man jedes Element beliebig verschieben, skalieren oder auch duplizieren. Außerdem kann man interaktive Stationen beim Stationenlernen bereitstellen oder aus seinen Tafelbildern interaktive Wissensspeicher erstellen.
Du stellst verschiedene Möglichkeiten der interaktiven Tafel vor: Die interaktive Tafel mit Beamer und die interaktive Tafel als Activeboard. Genügt also schon ein Beamer im Klassenzimmer und ein Laptop/Tablet, um die interaktive Tafel einzusetzen?
Das Prinzip ist auf den ersten Blick dasselbe. Man hat eine Software in der man Eingaben machen kann, die dann über den Beamer dargestellt werden. Schaut man sich den gewohnten Unterricht an, ist dieses Setting aber nicht mehr mit dem Vertrauten zu vergleichen.
Laptop/Tablet und Beamer ermöglichen eine freie Bewegung im Unterrichtsraum und das Tafelbild als solches tritt als Methodik eher in den Hintergrund. Man macht die Eingaben nicht mehr in Verbindung mit größeren Gesten vor den Schülerinnen und Schülern, sondern macht diese auf einem kleinen Eingabegerät mit einer beliebigen Position im Raum. Daran muss man sich gewöhnen und seinen Unterricht daran anpassen. Dagegen bietet eine interaktive Tafel die Möglichkeit, den gewohnten Unterricht weiter zu erteilen und ist aus meiner Sicht der sanftere Weg zum Einstieg in das digitale Unterrichten. Gemeinsam mit persönlichen oder schuleigenen Laptops/Tablets für Schülerinnen und Schüler und einem Gerät für die Lehrperson bekommt man insgesamt mehr Möglichkeiten und kann sich auch mal auf das Gewohnte zurück ziehen. Man kann so einfach ausprobieren und fühlt sich nicht gleich gezwungen seinen gesamten Unterricht umzuplanen, wenn man die digitalen Vorzüge verwenden will.
Hast du abschließend noch Tipps für Lehrer*innen, die von klassischen Tafelbildern auf digitale und interaktive Tafelbilder wechseln möchten?
Wichtig ist hier die Offenheit, sich auf die neue Hardware einzulassen. Man kann, wie schon beschrieben, klein anfangen und die Tafel zunächst auch als Tafel benutzen. Das Erkunden der Funktionen und das Aufkommen von Ideen zum möglichen Einsatz kommen dann von ganz allein. Hier soll meine Fortbildung natürlich einen ersten Grundstein legen, sodass man bei den ersten Schritten nicht alleine gelassen wird.
Online-Fortbildung:
Der Einsatz interaktiver Tafeln im Unterricht
In dieser Online-Fortbildung lernst du, wie du die interaktive Tafel in deinen Unterricht integrierst und wie du mit der interaktiven Tafel dynamische Tafelbilder erstellst und diese mit deinen Schüler*innen gemeinsam bearbeitest.