Wie stehst du zum Einsatz von digitalen Medien in Grundschulen? Welche Chancen siehst du darin und welche Tools nutzt du gern?
In der Grundschule versuchen wir die Balance zwischen dem Einsatz von Technologie und dem Nutzen üblicher Kompetenzen zu finden. So legen wir immer noch einen großen Wert auf die Schreibschrift, aber gleichzeitig ist uns auch bewusst, dass Tippen ebenfalls gewinnbringend für die Schülerinnen und Schüler ist.
Besonders wichtig ist auch der Umgang mit der Technologie – welche Arbeiten erzeugen ein besseres Resultat mit Stift und Papier, als wenn man es am Computer macht? Wo kann uns aber der Einsatz von einem Programm die Arbeit erleichtern und das Ziel in einer optimalen Qualität erreicht werden?
Was hat sich durch die Corona-Krise am Schulalltag an deiner Schule verändert?
Die Covid-19-Pandemie veränderte unseren Alltag massiv. Seit Februar 2020 sind die Schülerinnen und Schüler der Grundschule nur gerade mal ⅓ der Schulzeit auch in der Schule gewesen. Es musste recherchiert werden, wie man die Online-Schulzeit am besten nutzt. So nutzen unsere Schüler Google Classroom und Seesaw, um zu Hause Arbeiten zu erledigen und der Austausch zwischen Schüler und Lehrkräften kann so weitergeführt werden. Hier mussten wir uns vor allem an die neuen Umstände anpassen, weil nicht alle Unterrichtsmaterialien, -aufträge und -methoden tauglich für den Online-Unterricht sind. Neue Materialien wurden hergestellt, neue Unterrichtsformen ausprobiert und nebenbei auch die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte im Umgang geschult.
Auch während der Zeit, in der die Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen durften, mussten Anpassungen vorgenommen werden. Die Schüler dürfen nur mit dem Gesicht in eine Richtung sitzen, man muss einen Meter Abstand halten und es dürfen keine Materialien ausgetauscht werden. Dies traf besonders die Grundschule.
Wir alle haben viel dazugelernt, mussten kreativ werden und um die Ecke denken.
Inwiefern förderst du das selbstgesteuerte Lernen deiner Schüler*innen?
Im Methodencurriculum der Grundschule sind schon Arbeitstechniken, wie Stationenarbeit, Wochenplan und Projektarbeit verankert. Seit einigen Jahren wenden wir auch die Methoden von Ron Richhart aus “Making Thinking Visible” an, welche die Schülerinnen und Schüler zu tieferem Nachdenken anregen sollten und somit auch über etwas nachzudenken, was nicht offensichtlich ist.
Ab der 3. Klasse gibt es ein Wahlpflichtfach, das sich “Lernen-Entdecken-Denken” nennt. Dieses Fach ermöglicht den Schülerinnen und Schülern sich mit Themen auseinander zu setzten, welche sie interessiert. Sie nutzen die Zeit um Experten zu werden und am Schluss den anderen Kindern ihre Abschlussarbeit zu präsentieren.