Nutzung der fobizz KI – Interview mit Georg Sahliger
Wie lässt sich die Nutzung der fobizz KI für Schüler*innen erklären? Lehrer Georg Sahliger hat dafür eine Reihe von Erklärvideos für seine Schüler*innen erstellt.
Wie lässt sich die Nutzung der fobizz KI für Schüler*innen erklären? Lehrer Georg Sahliger hat dafür eine Reihe von Erklärvideos für seine Schüler*innen erstellt.
Herr Sahliger, auf YouTube finden sich mittlerweile zahlreiche Videos, in denen Sie die Nutzung von KI-Tools erklären. Können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie das erste Mal mit einem KI-Tool gearbeitet haben?
Georg Sahliger: Daran kann ich mich sehr gut erinnern. Für meine Homepage habe ich versucht, Teile mit ChatGPT zu programmieren, und ich war sehr erstaunt, wie gut und schnell ChatGPT verstanden hat, was ich programmieren möchte.
Wann und wie haben Sie die KI-Tools das erste Mal im Unterricht eingesetzt?
Georg Sahliger: In meinem Mathe LK hat ein Schüler für einen Beweis ChatGPT benutzt und die Antwort an die Tafel projiziert. Die Beweisidee war damals nicht ganz richtig, und wir konnten gut über die Antwort diskutieren. Dann kam ChatGPT 4, was den Beweis vollständig und richtig erbracht hat.
In Ihrer YouTube Playlist “KI und Schule” finden sich mittlerweile über 19 Videos. Wie kam es dazu, dass Sie mit den Erklärvideos auf YouTube angefangen haben?
Georg Sahliger: Ich finde es gut, wenn Schülerinnen und Schüler sich zu Hause in aller Ruhe mit KI auseinandersetzen können und dieses Wissen bzw. diese Fertigkeiten mit in den Unterricht bringen. Aber ich hoffe, dass diese Videos auch für Kolleginnen und Kollegen hilfreich sind.
In einem Erklärvideo zeigen Sie, wie sich Schüler*innen mit den KI-Tools auf eine Klausur vorbereiten können. Nutzen Sie diese Art der Klausurvorbereitung auch aktiv im Unterricht?
Georg Sahliger: Ja, in Wiederholungsstunden vor der Arbeit bzw. in Übungsstunden schalte ich für SuS oft ChatGPT frei. Bei Fragen versuchen die SuS, diese zunächst einmal mit ChatGPT zu klären. Ich hoffe, dass das die Hemmschwelle, Fragen zu stellen, abbauen kann. ChatGPT ist auch in der Lage, unterschiedliche Sprachen zu sprechen, sodass z.B. auch Kinder, die noch Schwierigkeiten mit der Sprache haben, damit arbeiten können.
Können Sie beschreiben, wie die Nutzung dieser Tools den Lernprozess und die Prüfungsvorbereitung Ihrer Schüler*innen beeinflusst hat?
Georg Sahliger: Zurzeit ist das noch sehr experimentell. Ich glaube aber, dass die Lernwege ein wenig individueller geworden sind. Auch stelle ich fest, dass die SuS sich gerne kleine Lernspiele/Tests erstellen lassen und sich so spielerischer auf Klausuren vorbereiten.
Was erhoffen Sie sich für ihren Unterricht langfristig von einem KI-Einsatz?
Georg Sahliger: Ich hoffe, dass ChatGPT vermehrt freie Unterrichtsformen ermöglicht und als zweite Lehrkraft im Unterricht zur Verfügung steht und den SuS hilft, korrigiert und immer wieder Rückmeldungen über ihren individuellen Stand gibt. Ich sehe darin eine große Chance und Entlastung für SuS und Lehrer.
Welche Tipps würden Sie Lehrkräften mitgeben, die anfangen möchten, KI-Tools in ihrem Unterricht zu nutzen?
Georg Sahliger: Wie so oft bei diesen Dingen, ist der wichtigste Tipp: Einfach mal anfangen und schauen, wohin die Reise führt.