Wie kann in hybriden Lernsettings das selbstgesteuerte Lernen unterstützt und gefördert werden?
In hybriden Lernsettings ist die Struktur, der rote Faden, sehr wichtig. Dies kann z.B. mit To-Do-Listen, Kann-Listen, Wochenpläne etc. erfolgen. Die Schüler*innen müssen eine Verbindung der Lerninhalte erkennen und sie nicht als Aneinanderreihung irgendwelcher Aufgaben verstehen. Selbstgesteuertes Lernen bedeutet auch nicht “allein gelassen zu werden”. Daher muss der Lernprozess begleitet werden, wie z.B. mit Feedback oder direkter Kommunikation über verschiedene Kanäle.
Selbstgesteuertes Lernen bedeutet auch, den Lernenden verschieden Möglichkeiten des Lernweges zu ermöglichen. Mit Lernpfaden können beispielsweise leistungsbezogene Verzweigungen eingebaut werden. Auf diese Weise können sowohl schwächere als auch stärkere Schüler*innen gefördert werden.
Die Reflexion des Lernprozesses ist auch sehr wichtig. Mit einem Lerntagebuch in moodle kann dies sehr gut umgesetzt werden.
Durch den digitalen Fernunterricht, sind ja mittlerweile alle Lehrkräfte mit hybriden Lernformen in Berührung gekommen. Hast du abschließend noch Tipps für deine Kolleg*innen und ihren Unterricht?
Vielleicht zunächst einmal: “Haltet durch!”. Wir Lehrkräfte sind im Moment wirklich stark belastet und fühlen uns oft allein gelassen. Zusätzlich möchte ich Mut machen, zum Teil loszulassen und neue Wege zu gehen. Mein Motto ist immer: “Einfach machen”. Ich habe immer neue Sachen ausprobiert und meinen Schüler*innen immer dazu gesagt: “Ich habe eine tolle Idee und wir testen das jetzt gemeinsam aus.” Zuletzt habe ich das im Dezember in der ersten Lockdown-Woche gesagt, als es darum ging, in moodle eine digitale Prüfung zu entwickeln. Das ist sehr gut gelaufen. Das Beispiel steht auch in meinem Buch (Digitale Klausuralternative, S. 69) und ist demnächst auch mit entsprechenden Materialien zu finden.