Hörspiele im Unterricht erstellen
Erfahre im Interview mit Felix Unger & Sebastian Bürg, wie du Hörspiele als wertvolle Bereicherung für deinen Unterricht einsetzen kannst.
Erfahre im Interview mit Felix Unger & Sebastian Bürg, wie du Hörspiele als wertvolle Bereicherung für deinen Unterricht einsetzen kannst.
Felix Unger & Sebastian Bürg: Hörspiele machen Unterrichtsinhalte greifbar. Egal ob Literatur, Geschichte oder Sachthemen – durch das Medium Hörspiel erleben SchülerInnen Inhalte auf eine neue Art. Sie setzen sich kreativ mit Stoff auseinander, denken szenisch, arbeiten mit Sprache, Klang und Ausdruck. Das ist eine tolle Ergänzung zu klassischen Unterrichtsmethoden. Vor allem bringt es Abwechslung in den Schulalltag – und fördert ganz nebenbei Kompetenzen wie Teamarbeit, Kommunikation und Selbstorganisation.
Besonders schön ist: SchülerInnen sind nicht mehr nur KonsumentInnen, sondern produzieren etwas Eigenes. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und macht richtig Spaß.
„Egal ob Literatur, Geschichte oder Sachthemen – durch das Medium Hörspiel erleben SchülerInnen Inhalte auf eine neue Art.“
Felix Unger & Sebastian Bürg: Zuerst sollte man sich als Lehrkraft überlegen, in welchem Rahmen das Projekt stattfinden soll. Will ich eine kurze Impulseinheit machen – also in ein, zwei Stunden einen kleinen Text einsprechen? Oder soll es ein größeres Projekt werden, das sich über mehrere Unterrichtsstunden zieht?
Dann geht es um ein paar organisatorische Fragen: Wann im Schuljahr passt das gut rein? Wie viel Zeit habe ich? Und wie viel Eigenständigkeit kann ich meiner Klasse zumuten? Auch die Gruppengröße, Raumnutzung und Technikverfügbarkeit sollte ich vorher klären.
Wenn das alles steht, geht’s ans Eingemachte: Textplanung, Rollenverteilung, Aufnahme, Schnitt, Geräusche – und am Ende natürlich die Präsentation.
Felix Unger & Sebastian Bürg: Indem sie Gestaltungsspielraum geben. SchülerInnen sollen möglichst viel selbst machen dürfen: Texte schreiben, Geräusche erfinden, Sprechrollen übernehmen, aufnehmen, schneiden. Natürlich hängt das vom Alter und der Gruppe ab, aber je mehr Eigenverantwortung die SchülerInnen bekommen, desto stärker ist ihre Motivation. Sie erleben, dass sie etwas Eigenes erschaffen – das ist unglaublich bestärkend. Wichtig ist, als Lehrkraft eher moderierend zu begleiten: Impulse geben, unterstützen, aber nicht zu viel vorgeben.
Felix Unger & Sebastian Bürg: Eine der größten Herausforderungen ist meist die Organisation – gerade wenn es viele Gruppen gibt. Wer nimmt wann auf? Wo? Mit welchem Gerät? Das lässt sich aber gut in den Griff bekommen, wenn man von Anfang an klare Strukturen schafft und Zeiten sowie Räume plant. Auch Technik wirkt manchmal abschreckend. Aber hier gilt: Keep it simple. Ein Tablet oder Laptop mit eingebautem Mikro reicht völlig aus. Es muss kein Tonstudio sein.
Falls mal etwas nicht klappt – auch das gehört dazu. Wichtig ist, das Projekt als Prozess zu verstehen, bei dem Ausprobieren und Improvisieren erlaubt sind.
Felix Unger & Sebastian Bürg: Am wichtigsten ist: einfach anfangen. Lehrkräfte müssen nicht alles im Vorfeld wissen oder den perfekten Plan in der Tasche haben. Hörspielprojekte leben vom Ausprobieren – und es gibt keinen „richtigen“ Weg, der immer funktioniert. Gerade aus unerwarteten Situationen oder kleinen „Fehlern“ entstehen oft spannende Ideen oder neue Richtungen.
Und falls zwischendurch etwas unklar ist, ist das völlig in Ordnung. Viele SchülerInnen sind sehr fit im Umgang mit Technik und Programmen und finden oft ganz eigenständig kreative Lösungen. Entscheidend ist, den Raum zu öffnen – für gemeinsames Gestalten, für Improvisation, für das eigene Erleben. Alles andere entwickelt sich Schritt für Schritt im Prozess.