„Das erste Projekt kann man gut am Ende eines Schuljahres umsetzen, sodass Überlegungen zur Bewertung zunächst außen vor bleiben. Das entlastet die Lehrer*innen und Schüler*innen gleichermaßen.“
In deiner neuen Online-Fortbildung bei fobizz geht es um kollaborative Projektarbeiten im Fremdsprachenunterricht. Wodurch zeichnen sich kollaborative Projektarbeiten aus – z.B. gegenüber kooperativen Projektarbeiten?
Patrick Brauweiler: In kollaborativen Projekten arbeiten die Schüler*innen an einem gemeinsamen Endprodukt. Anders als in kooperativen Produkten besteht das Endprodukt aber nicht aus einzelnen Teilen, die am Ende zusammengesetzt werden, wie z.B ein Ebook, in dem Schüler:innen einzelne Seiten gestalten oder eine Präsentation, in der jede:r Schüler:in einen Abschnitt übernimmt.. Ein kollaboratives Produkt ist ein Produkt, für das die Schüler*innen alle gemeinsam in seiner Gesamtheit verantwortlich sind. Natürlich kann und sollte Arbeit aufgeteilt werden, aber es müssen laufend Absprachen getroffen werden, um am Ende ein gemeinsames Endprodukt zu erstellen, in dem eben nicht einzelne Teile zusammengesetzt werden. Solch ein Endprodukt kann ein gemeinsamer Text, ein Video, ein Podcast, eine Internetseite, eine Rede oder Ähnliches sein.

Welche “Future Skills” werden bei der Erstellung dieser kollaborativen Projektarbeiten gefördert?
Patrick Brauweiler: Die 4K (Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und kritisches Denken) werden intensiv gefördert. Die Schüler:innen müssen sich intensiv absprechen und zusammenarbeiten, um das gemeinsame Endprodukt zu erschaffen. Die Aufgabe sollte so komplex und herausfordernd sein, dass die Schüler:innen eigene kreative Ideen einbringen müssen. Kritisches Denken ist insbesondere in der Recherchephase und in der Auswahl der inhaltlichen Aspekte gefragt. Durch die intensive Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Produkt werden aber auch soziale Kompetenzen wie Frustrationstoleranz, Wertschätzung, Offenheit usw. trainiert.