E-Learning erklärt:
Webinare, Online-Kurse, MOOCs und mehr
E-Learning, MOOCs, Webinare, Online-Kurse – was ist was? Und wo sind die Unterschiede? Durch den technologischen Fortschritt findet man immer mehr digitale Lernangebote. Aber was für Möglichkeiten gibt es beim Lernen online?
Die Harvard University und das MIT bieten kostenlose Online-Kurse an, Schüler*innen schauen YouTube Videos um Mathe zu verstehen und immer mehr Hochschulen ergänzen ihre Vorlesung durch Onlineangebote.
Wer einen Zugang zum Internet hat, hat Zugang zu einem unbegrenzten Angebot an Wissen und Weiterbildung. Und Online Lernen bietet viele Vorteile. Die Lernenden können meist zeit- und ortsunabhängig in ihrem eigenen Tempo lernen und erlangen Informationen, die ihnen vielleicht sonst vor Ort nicht zugänglich wären. Aber solch ein selbstbestimmtes Lernen erfordert auch Disziplin und Motivation, wenn man sich erfolgreich digital weiterbilden möchte.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Formen von digitalen Lernangeboten. Aber was ist was? Und wie unterscheiden sie sich?
Was ist E-Learning?
Unter E-Learning versteht man alle Lernformen, bei denen digitale Medien genutzt werden. Darunter fällt ziemlich viel: YouTube Videos, Wikipedia Seiten, Virtuelle Vorlesungen, videobasierte Onlinekurse oder virtuelle Klassenzimmer. Manchmal ist einem gar nicht mehr bewusst, dass man gerade online lernt. Auch jedes googeln nach Wissen könnte man darunter verstehen. E-Learning ist also ein Oberbegriff für viele Arten des Lernens bei denen digitale Medien ein integraler Bestandteil sind. So sind Webinare, Online-Fortbildungen und MOOCs alle eine Form des eLearnings.
Zeitweise dachten Wissenschaftler*innen, dass das digital unterstütze Lernen traditionelle Bildungsformen ablösen würde. Aktuell geht die Forschung eher davon aus, dass sich die beiden Formen des Lernen ergänzen und nicht verdrängen.
Was ist ein MOOC?
Diese Abkürzung MOOC steht für „Massive Open Online Course“ und beschreibt kostenlose Videokurse die weltweit zugänglich sind. In ihrer Länge orientieren sich MOOCs meist an Seminaren, wie man sie von Hochschulen kennt. Innerhalb von mehreren Wochen oder Monaten widmen sich die Teilnehmenden einem Kursthema. Die meisten MOOCs beginnen dabei zu einem festgelegten Zeitpunkt und enden auch mit einer gemeinsamen Abschlussprüfung. In vielen MOOC-Konzepten sind auch Übungen und Hausaufgaben zu erledigen.
MOOCs versprechen Bildung auf Universitätsniveau. Programmieren, eine fremde Sprache oder diverse Studienfächer – mittlerweile gibt es mehrere tausend MOOCs. Besonders viele MOOCs gibt es auf Englisch, auf den beiden führenden MOOC-Plattformen Coursera und edX findet man eine Übersicht.
Was ist ein Webinar?
Der Begriff Webinar setzt sich aus den Wörtern Web und Seminar zusammen – also ein Seminar bei dem die Teilnehmenden im Internet zusammenkommen. Die Teilnehmenden verfolgen den Vortrag bzw. die Präsentation eines Referenten live im Video-Stream. Oft sind die Vorträge interaktiv und über einen Live-Chat können die Teilnehmenden miteinander kommunizieren oder Frage stellen.
Ein Webinar findet in der Regel, ähnlich wie ein MOOC, zu einem festgelegten Zeitpunkt statt und dauert ca. zwischen 30 Minuten bis 3 Stunden.
Was ist eine Online-Fortbildung?
Online-Kurse bzw. Online-Fortbildungen werden häufig für berufliche Weiterbildungen und weniger für Hochschulinhalte erstellt.
Ähnlich wie MOOCs bestehen auch Online-Kurse aus Videos, Texten, interaktiven Übungen, u.v.m. und bei erfolgreichem Abschluss gibt es meist ein Zertifikat. Im Gegensatz zu Webinaren und MOOCs haben Online-Fortbildungen jedoch den Vorteil, dass sie zeitunabhängig absolviert werden können. Die Teilnehmenden können die Kurse jederzeit zu einem beliebigen Zeitpunkt starten. Sie müssen sich nicht an einen bestimmten Zeitraum halten oder zu einer bestimmten Uhrzeit online sein. So ist auch die Interaktion mit anderen Teilnehmern meist nicht erforderlich und Tests und Übungen dienen in der Regel nur zur Selbstevaluation. Online-Kurse und Fortbildungen dauern meist zwischen 2 – 8 Stunden.
Verschiedene Formate des eLearnings
Zeit |
Dauer |
Medien |
Partizipation | |
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Webinar |
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MOOC |
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Online-Kurs / Fortbildung |
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Was ist Blended Learning?
Blended heißt übersetzt „gemixt“ – beim Blended Learning werden Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert. Die Vorteile beider Lernformen sollen zusammen einen effektiven Lernfortschritt ermöglichen. Manchmal wird dabei auch von hybridem Lernen gesprochen.
Blended Learning prägt auch viele Überlegungen für digitalen Unterricht an Schulen. Die Herausforderung dabei ist es zu entscheiden, wann welche Lernform sinnvoll eingesetzt werden kann. Wann ergänzen digitale Angebote den Unterricht? Wann können sie klassiache Lernangebote ersetzen? Wann ist es nicht sinnvoll digitale Lehrmethoden zu nutzen?
Stefanie Quade, Dozentin für Innovations- und Projektmanagment an Hochschulen, startet bei der Erstellung von Blended-Learning Konzepten immer mit einem starken Fokus auf die Lernenden. Dafür bedient sie sich der Methode des Design Thinkings und versucht alle Lösungen aus der Nutzer*innenpersepektive zu denken.
Was gibt es noch?
Jegliches Lernen im Internet kann als E-Learning verstanden werden. Es gibt Foren, unterschiedliche Informationssammlungen und Wikis, Sprachlern-Podcasts und vieles mehr. Auch Coaching über Skype, Yoga Unterricht auf Youtube oder Hundetrainer-Chats gibt es mittlerweile. Die Welt des Lernen hat sich enorm erweitert und kann dank des Internets jederzeit genutzt werden.
In unserem Fortbildungskatalog findest du alle Online-Fortbildungen für Lehrer*innen im Überblick. Die Themen reichen von medialen Lebenswelten von Schüler*innen, über iPads im Unterricht bis hin zu informatischer Grundbildung.
„Ich habe genau nach so einer Möglichkeit der Fortbildung gesucht, da man damit nicht an einen bestimmten Termin oder Ort gebunden ist. Außerdem findet ein guter Methodenmix statt und alles ist gut erklärt. Weiter so!“