Individualisierung im Unterricht: Theorie und Praxis für mehr Lernerfolg
Im Interview mit Andreas Terfloth erfährst du mehr über Individualisierung im Unterricht, damit deine Schüler:innen in ihrem Tempo lernen.
Im Interview mit Andreas Terfloth erfährst du mehr über Individualisierung im Unterricht, damit deine Schüler:innen in ihrem Tempo lernen.
Andreas Terfloth: Die Individualisierung im Klassenzimmer ist von entscheidender Bedeutung, da sie sicherstellt, dass der Unterricht den unterschiedlichen Bedürfnissen, Lernstilen und Fähigkeiten der Schüler gerecht wird. Dies ist nicht nur eine Frage der (sozialen) Gerechtigkeit, sondern auch wichtig für den individuellen Lernfortschritt der Schüler:innen, da so sichergestellt wird, dass alle Lernenden die Möglichkeit haben, ihr volles Potenzial zu entfalten, ohne dass jemand zurückgelassen wird.
„Dies ist nicht nur eine Frage der (sozialen) Gerechtigkeit, sondern auch wichtig für den individuellen Lernfortschritt der Schüler:innen.“
Andreas Terfloth: Bei der Individualisierung im Unterricht ist es wichtig, bestimmte Gruppen genauer zu betrachten, darunter Schüler:innen mit besonderen Lernbedürfnissen, wie z.B. Schüler:innen mit Lernschwierigkeiten oder Hochbegabte. Ebenso sollten Lernende, die sprachliche Barrieren haben, besonders berücksichtigt werden.
Andreas Terfloth: Digitale Tools spielen eine wichtige Rolle bei der Individualisierung im Klassenzimmer, da sie es den Lehrkräften ermöglichen, auf vielfältige Weise auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerinnen einzugehen. Sie eröffnen gleichzeitig unterschiedliche Lernräume im Klassenzimmer, indem sie den Schülerinnen die Möglichkeit geben, in ihrem eigenen Tempo zu lernen und auf für sie relevante Inhalte zuzugreifen. Sie ermöglichen personalisierte Lernwege und interaktive Lernmaterialien zur Unterstützung des individuellen Lernprozesses.
Andreas Terfloth: Offene Unterrichtsformen fördern die aktive Beteiligung der Schüler:innen, da sie Raum für Selbstbestimmung und Eigenverantwortung bieten. Die Schüler:innen haben die Möglichkeit, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten und ihre individuellen Interessen zu verfolgen, was die Motivation und das Engagement erhöht. Zudem unterstützen offene Unterrichtsformen differenziertes Lernen, da sie es den Lehrkräften ermöglichen, auf die vielfältigen Bedürfnisse der Schüler:innen einzugehen. Trotz dieser Vorteile hat jede Unterrichtsform ihren eigenen Wert und ihre Vor- und Nachteile. Während offene Unterrichtsformen aktive Beteiligung, Motivation und differenziertes Lernen fördern, bietet Frontalunterricht mehr Struktur und ermöglicht eine effiziente Informationsvermittlung. Stillarbeit kann Schülerinnen helfen, sich zu konzentrieren und selbstständig zu arbeiten.
Andreas Terfloth: Künstliche Intelligenz ist ein absoluter Gamechanger in der Unterrichtsvorbereitung, weil sie uns Lehrkräfte entlastet, indem sie beispielsweise einen Text auf drei Niveaustufen aufbereitet oder Hilfekarten erstellt. Auch das Erklären von verschiedenen Abschnitten in einer Fremdsprache und das Erstellen von besonders komplexen und herausfordernden Aufgaben ist möglich.
Ebenso können Schüler:innen direkt mit der KI interagieren und sich z.B. Textabschnitte erklären lassen oder zu herausfordernden Themen vertieft forschen.