Digital organisiert als Lehrkraft

Worin besteht deiner Meinung nach die größte Herausforderung, nachhaltig Ordnung in den Alltag von Lehrer*innen zu bringen?

Yasemin Kaymak: Die größte Herausforderung, meiner Meinung nach, ist erst einmal, alle unterschiedlichen Hüte als Lehrkraft zu bedienen und das Gefühl zu erlangen, einmal „fertig“ zu sein und ruhigen Gewissens Feierabend machen zu können. Lehrkräfte haben heutzutage sehr vielfältige Aufgaben zu bewältigen – weit abseits vom Unterrichten. Oftmals ist es die Spontaneität im Alltag, der Zeitdruck bei gewissen Aufgaben, Fristen, täglich dann neue Aufgaben und gerne auch unbekanntes. Als Lehrkraft hat man immer verschiedene Hüte auf und muss all diese täglich zeitgleich bedienen.

Damit der Beruf trotz dessen weiterhin Spaß macht, ist es wichtig, gesunde Routinen zu entwickeln und seinen Alltag zu organisieren. Meine Fortbildung soll helfen, die Anforderungen durch die verschiedenen Hüte abzudecken. So verliert man den Überblick nicht, ist weniger gestresst und lässt keine Deadlines mehr verstreichen!

Hast du ein paar grundlegende Tipps für mehr Organisation? Oder gibt es Dinge, die man lieber vermeiden sollte, um bestehende Strukturen zu erhalten?

Yasemin Kaymak: Wenn ich mich kurzfassen muss, dann ist es wohl ein Tipp, den ich jedem gerne ans Herz legen möchte: Egal, was dir gerade in den Sinn kommt, schreib’ es auf! Warum? Unser Gehirn ist nicht dafür da, um sich Dinge zu merken; unser Gehirn ist keine Cloud. Es ist zum Denken, zum Kreieren, zum Entwickeln da. Ob du digital oder analog arbeiten möchtest, bleibt jedem überlassen. Aber wichtig ist, dass man einen Ort hat, an dem man seine Ideen, Gedanken, Aufgaben, Termine und Verpflichtungen aufschreibt. Daher auch die vier Module: Ein Kalender für Termine, eine To-do-App für Aufgaben und Verpflichtungen, eine Notizen-App für Dinge, die ich mir merken will / muss und eine Cloud für Dokumente, die ich immer griffbereit haben möchte.