In schwierigen Zeiten verbreiten sich Falschmeldungen, sogenannte Fake News, besonders oft – das zeigt auch die Corona-Krise. Allerdings kann ein Drittel der deutschen Schüler*innen Fake News nicht erkennen. Viele wünschen sich mehr Aufklärung über Fake News im Unterricht.
In den Sozialen Netzwerken, wie Facebook und Whatsapp, verbreiten sich aktuell zahlreiche Falschmeldungen über den Coronavirus. Es sind Notlagen wie diese, welche Fake News Macher*innen ausnutzen. Sie nutzen die Angst und Verunsicherung der Menschen, um ihre eigene Weltanschauung und politische Inhalte zu verbreiten.
„Lügen erscheinen dem Verstand häufig viel einleuchtender und anziehender als die Wahrheit, weil der Lügner den großen Vorteil hat, im voraus zu wissen, was das Publikum zu hören wünscht.“
Hannah Arendt, „Die Lüge in der Politik“ (1972)
Falschmeldungen gab es auch schon vor Corona. Das größte Problem an ihnen ist, dass nur wenige sie erkennen. Auch Kinder und Jugendliche fallen auf Fake News herein und können diese nicht immer von wahren Meldungen unterscheiden. Beispielsweise haben sie oft nicht gelernt, zwischen dem Urheber und der Plattform, auf der sie die Meldung sehen, zu unterscheiden – für manche ist Instagram die Quelle.
Aufgrund dieser fehlenden Medienkompetenz fallen, laut dem Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann, viele Jugendliche auf Populisten herein. Hurrelmann leitete die Shell-Jugendstudie 2019 und fand heraus, dass mehr als 50 Prozent der Jugendlichen der Aussage zustimmen, dass die Regierung ihnen „die Wahrheit“ verschweige. Und gut ein Drittel ist der Meinung, die deutsche Gesellschaft werde „durch den Islam unterwandert“.
„Da gibt es ein Misstrauen gegenüber der Politik, eine feindselige Haltung gegenüber Menschen mit anderen Einstellungen, anderen religiösen Positionen, wenn wir das mal gewichten, haben wir ein gutes Drittel von jungen Leuten, die nationalen, populistischen, rechts orientierten Positionen zuneigen.“
Klaus Hurrelmann im Interview mit dem Deutschlandfunk
Laut der internationalen ICILS Studie erkennen etwa ein Drittel der deutschen Schülerinnen und Schüler Fake News nicht und können Informationen im Internet nicht hinterfragen und reflektiert bewerten. Fake News zu erkennen ist nicht immer einfach, aber einen verantwortungsbewussten Umgang mit Meldungen im Internet kann man lernen.
Kinder und Jugendliche sind besonders viel in sozialen Netzwerken unterwegs und nutzen die Kanäle auch, um sich politisch zu informieren. Dabei ist es wichtig, ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit Meldungen auf den Plattformen zu vermitteln.
In einer repräsentativen Umfrage der Initiative Klickwinkel gaben rund die Hälfte der 14-24 Jährigen an, mindestens einmal in der Woche Falschmeldungen in den Sozialen Netzwerken zu begegnen. Drei Viertel der Jugendlichen wünschen sich mehr Aufklärung über Fake News im Unterricht.
Da ihre Eltern Fragen zu Falschmeldungen häufig nicht beantworten könnten, gaben die Jugendlichen an, sich mehr Aufklärung über Fake News im Unterricht zu wünschen. Um Schüler*innen einen reflektierten Umgang mit Informationen im Internet zu ermöglichen, ist es daher wichtig das Thema in der Schule zu behandeln.
In dieser Online-Fortbildung lernst du, wie du das Thema Fake News im Unterricht behandeln kannst. Du erhälst wichtiges, theoretisches Hintergrundwissen zum Thema Fake News, lernst was die Algorithmen von Youtube, Twitter und Co. damit zu tun haben und was “Deep Fakes” sind. Damit kannst du deine Schüler*innen unterstützten, Medien kompetent und kritisch zu begegnen.
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